Weiter Profifußball in Wuppertal

Runge schließt Rückgabe der Lizenz aus und schwört die Fans auf harte Zeiten in der nächsten Saison ein.

Erfurt/Wuppertal. Jubel in Wolfsburg, Jubel in Mainz, Jubel in Düsseldorf, Jubel inMönchengladbach. Und seit gestern Nachmittag darf mit einer Woche Verzögerungendlich auch in Wuppertal ohne Nebengeräusche über den Klassenerhalt in der 3.Liga gejubelt werden. Der WSV will in der kommenden Saison mit einem Mini-Etatin der 3. Liga antreten. "Was dies für die sportliche Zielsetzung heißt, mussjedem klar sein. An dieser Situation kann sich nur etwas ändern, wenn sichFaktoren wie Marketingeinnahmen, Zuschauerzahl und Mitgliederzahl positivändern", sagt WSV-Präsident Friedhelm Runge.

Eine Woche lang hielt die Zitterpartie um den WSV nach der sportlichenRettung an, weil Runge einen freiwilligen Abstieg aus wirtschaftlichen Gründennicht ausgeschlossen hatte. Im Verein ging die Arbeit erst einmal ganz normalweiter. So auch am Samstag auf dem grünen Rasen, wo der WSV mit einerordentlichen Leistung beim 2:2 (2:2) in Erfurt eine turbulente Saison zu einemversöhnlichen Ende brachte.

Der Auftritt in Thüringen mit einer Rumpftruppe war nicht ganz zufällig einFingerzeig darauf, wie sich der WSV auch in Zukunft mit einem kleinen,schlagkräftigen Kader im Profifußball behaupten könnte. Trainer Uwe Fuchs hattenur 14 einsatzbereite Spieler mit nach Thüringen genommen und auf andere Akteurewie Tim Erfen oder Salih Altin bewusst verzichtet. Mit ihnen - und einigenanderen Langzeitverletzten - plant Fuchs nicht mehr für die kommende Saison.

Auf dem Rasenteppich im Steigerwaldstadion bot der WSV trotz derPersonalsorgen vor allem vor der Pause flotten Kombinationsfußball. "Leiderhaben wir in der Abwehr ein paar Böcke geschossen und aus unseren klaren Chancenzu wenig Kapital geschlagen", sagt Fuchs, der seine Spieler noch einmal für dieAufholjagd in der Rückrunde lobte. "Man darf nicht vergessen, wie es noch imWinter ausgesehen hat, als sich die Mannschaft schon fast aufgegeben hatte",sagte Fuchs voller Stolz auf sein Team. Die Frage, wie es für ihn persönlichweitergeht, beantwortet Fuchs gestern so: "Ich komme gerade von einer weiterenSpielbeobachtung für den WSV. Thomas Stickroth und ich werden auch in denkommenden Tagen noch eine Reihe von interessanten Spielern sichten."