Wer folgt beim WSV auf Vollmerhausen?
Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat am Montag mitgeteilt, dass es eine Einigung mit Viktoria Köln gebe, aber noch keinen Aufhebungsvertrag mit noch-Trainer Stefan Vollmerhausen.
Wuppertal. Fast die gesamte Mannschaft des Wuppertaler SV gehörte am Montag zu den rund 500 Zuhörern, die sich im Barmer Bahnhof die groß angekündigte Zukunftsveranstaltung des Fußball-Regionalligisten anhörten. Einer fehlte allerdings unter den rot-blauen Sympathisanten, die neben den Ausbauplänen von Stadt und Investor Thilo Küpper für das Stadion am Zoo auch etwas über die Zukunft von Trainer Stefan Vollmerhausen hören wollten. Geht er zu Viktoria Köln, bleibt er? Vollmerhausen selbst war nicht da, um Auskunft zu geben. Er befindet sich im Weihnachtsurlaub.
Dafür nahm aber Sportvorstand Manuel Bölstler vorab deutlich Stellung. „Stefan ist vor einer Woche zu mir gekommen und hat mich darum gebeten, mit Viktoria Köln verhandeln zu dürfen. Weil er hartnäckig geblieben ist, habe ich zugestimmt, wollte ihm keine Steine in den Weg legen.“ Vollmerhausen habe deutlich zu verstehen gegeben, dass er unbedingt mit Köln verhandeln wolle. Sehr schnell sei die Viktoria dann auch auf den WSV zugekommen. Das sei sehr professionell abgelaufen.
„Eine Einigung zwischen uns und Viktoria Köln gibt es“, so Bölstler weiter. Auch über eine Ablösesumme sei man übereingekommen. Vollmerhausen hat bei WSV schließlich noch bis 2020 Vertrag.
Bölstler: „Alles Weitere liegt jetzt in Kölner Hand.“ Zum aktuellen Zeitpunkt gebe es aber weder einen Aufhebungsvertrag mit Vollmerhausen, noch eine Einigung zwischen ihm und der Viktoria. Laut Medienberichten aus Köln will die Viktoria einen neuen Trainer aber möglichst noch vor Weihnachten vorstellen.
Dass Vollmerhausen der ernsthafteste Kandidat auf den Posten des nach Münster wechselnden Marco Antwerpen ist, dürfte aber unbestritten sein. Die Viktoria würde den neuen Trainer wohl gerne bereits bis Ende der Woche bekanntgeben.
Kontakte von der Viktoria zu Vollmerhausen gibt es schon länger. Es war schon auffällig, als vor der Saison auf die Frage an die Trainer nach den Regionalliga-Favoriten der Hinweis aus Köln kam: „Beim WSV wird sehr gute Arbeit geleistet.“ Auch der Ex-Kölner Dirk Lottner oder FC-Idol Toni Polster wurden von der Boulevardpresse als mögliche Nachfolger des im Winter zu Drittligist Preußen Münster wechselnden Marco Antwerpen gehandelt. Doch das dürften nur Spekulationen sein.
WSV-Kapitän Gaetano Manno, der vor drei Jahren von der Viktoria zum WSV gewechselt ist, ist auch sicher, dass bei der Viktoria die Zeiten vorbei sind, als nur auf große Namen gesetzt wurde. Dass Stefan Vollmerhausen ins Kölner Blickfeld geraten ist, kann er gut nachvollziehen. „Die Arbeit beim WSV ist ja erfolgreich.“
Für den WSV würde sich nach einem möglichen Wechsel Vollmerhausens natürlich die Frage des Nachfolgers stellen. Manuel Bölstler beruhigte: „Auch wenn der Trainer gehen sollte, wird es hier weitergehen, sind wir gut aufgestellt.“ Und natürlich habe er auch schon die Fühler nach möglichen Nachfolgern ausgestreckt, sagte er der WZ, ohne Namen zu nennen. Den meisten Applaus erntete er allerdings, als er zu Wechselgerüchten um seine eigene Person Stellung nahm und ein Treuebekenntnis abgab: „Es gab keine Gespräche mit RWE, und es gibt keine“, stellte er klar fest: „Ich lebe im Hier und Jetzt und das heißt, dass ich hier am richtigen Ort bin.“ Im Übrigen seien die im Anschluss vorgestellten Stadionpläne für den WSV wesentlich wichtiger, als personelle Debatten.
Dass Vollmerhausen mit Viktoria Köln in Verhandlungen steht, war am vergangenen Wochenende bekannt geworden. Als Spieler lief der 44-Jährige für verschiedene Wuppertaler Vereine auf, seine Trainer-Karriere begann er dann beim FSV Vohwinkel, wo er von 2010 bis 2012 Co-Trainer der ersten Mannschaft war. 2012 übernahm er die A-Jugend des WSV in der Niederrheinliga, führte sie direkt in die Bundesliga und führte sie dort zweimal zum Klassenerhalt. Seit Juli 2015 ist er Trainer der WSV-Ersten, stieg mit ihr sofort in die Regionalliga auf und wurde dort im ersten Jahr Elfter.