Fußball-Regionalliga WSV dreht Partie gegen Homberg und klettert auf Rang 13
2:1-Erfolg nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Hälfte. Königs und Müller treffen.
Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV entfernt sich immer weiter von den Abstiegsrängen. Nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Hälfte besiegten die Wuppertaler am Samstag im Heimspiel im Stadion am Zoo Tabellennachbar VfB Homberg mit 2:1 (1:0) und revanchierten sich damit für die bittere 1:2-Niederlage im Hinspiel.
Durch den sechsten Heimsieg in Folge haben die Wuppertaler in der Tabelle endgültig den Anschluss ans Mittelfeld hergestellt, kletterten mit den Punkten 21 bis 23 im elften Spiel nach der Weihnachtspause auf Platz 13, vorbei an Alemannia Aachen, das gegen Straelen verlor. Der Abstand auf den 17. Tabellenplatz, den regulär ersten Abstiegsplatz, vergrößerte sich auf zehn Punkte. Wobei immer wahrscheinlicher wird, dass es am Ende nur einen Absteiger gibt. Die Saison in den Oberligen dürfte annulliert werden.
Weiterhin ohne den noch verletzten Abwehrchef Christopher Schorch, begann der WSV auf drei Positionen verändert gegenüber dem 2:2 in Straelen vor einer Woche. Der zuletzt gesperrte Kevin Pytlik, Moritz Römling und Mittelstürmer Marco Königs waren zurück in der Startformation.
Die Anfangsphase gehörte allerdings klar den Gästen, die den WSV sehr früh und sehr aggressiv im Spielaufbau störten und gar nicht zur Entfaltung kommen ließen. Ein allerdings harmloser Schuss von Hombergs Ricardo Antonaci war nach 15 Minuten die erste Toraktion der Partie. Gerade schien sich der WSV etwas freizuspielen, da fiel dann doch der Führungstreffer für die Gäste. Nach Flanke von links, die nicht überzeugend geklärt werden konnte, nutzte Marvin Lorch im Strafraum einen Abpraller und vollstreckte aus zehn Metern (22.). Lorch hatte auch im Hinspiel getroffen und den damals überraschenden 2:1-Erfolg des Aufsteigers perfekt gemacht.
Der WSV suchte nach spielerischen Lösungen, fand sie aber gegen weiter sehr kompakte und aggressive Gäste nicht. Noch einer halbe Stunden hatten sich die Gastgeber noch keine einzige echte Torchance herausgearbeitet. Homberg blieb das gefährlichere Team. Fast hätte WSV-Torwart Sebastian Patzler im riskanten Eins-Gegen-Eins den Ball gegen Danny Rankl vertändelt.
So führten die Gäste zur Pause verdient, zumal die Wuppertaler Hombergs Torwart Philipp Gutkowskie bis dahin kein einziges Mal geprüft hatten.
WSV-Trainer Björn Mehnert reagierte, brachte den agilen und für seine tiefen Läufe bekannten Joey Müller für Abwehrspieler Kevin Pytlik, stellte gleichzeitig von Fünfer- auf Viererkette um. Kurz vor der Pause war dort schon Lars Bender als Rechtsverteidiger für Furkan Tasdemir gekommen. Über die Außenbahnen der hatte der WSV bis dahin viel zu wenig nach vorn gebracht. Das änderte sich dann zum Glück schnell.
Linksverteidiger Moritz Römling, schon vor der Pause, einer der besten beim WSV, flankte fast von der Eckfahne auf den zweiten Pfosten, von wo Mittelstürmer Marco Königs volley ins lange Eck verwandelte (48.). Nur zwei Minuten später war es wieder Römling, der bei einem schnellen Angriff mitgelaufen war und diesmal in der Mitte Kevin Hagemann einsetzte. Hagemann kam mit langem Bein noch an den Ball, setzte ihn aber über die Latte.
Das war eine ganz andere Körpersprache, die der WSV nun an den Tag legte. Rechtsaußen Beyhan Ametov, von dem in den ersten 45 Minuten wenig zu sehen gewesen war, zog gleich an vier Gegenspielern vorbei in den Strafraum, fand dort dann aber keinen Abnehmer. Joey Müller prüfte Gutkowski mit einem Volleyschuss. Der hatte nach fünf Minuten der zweiten Hälfte schon deutlich mehr zu tun gehabt, als in den gesamten ersten 45 Minuten und musste kurz danach erneut hinter sich greifen.
Wieder hatte Römling geflankt. Im Strafraum stand der aus dem Mittelfeld aufgerückte Joy Müller frei und köpfte den Ball in die lange Ecke. Die Partie, die für den WSV lange so zäh wirkte, war nach 55 Minute im Hurra-Stil gedreht.
Nach klasse Vorarbeit von Marco Königs hatte dann Semir Saric die große Chance, sogar auf 3:1 zu erhöhen. Er stand in der Mitte völlig frei, setzte den Ball aber direkt neben das Tor, statt ihn vielleicht noch anzunehmen (64.). Der Treffer hätte dem WSV gut getan, denn Homberg gab sich noch lange nicht geschlagen, kämpfte sich zurück in die Partie, als der WSV im Tempo ein wenig nachließ.
Die Mannschaft hatte Glück, als Marvin Lorch nach 71 Minuten aus rechter Position im Strafraum, den Ball freistehend knapp am langen Pfosten vorbeisetzte. Das Spiel blieb auf des Messers Schneide. Noch einmal Saric, der zuletzt beständig getroffen hatte, verpasste das 3:1 knapp.
Auf der Gegenseite hätte Pierre Nowitzki mit einem Weitschuss fast das 2:2 erzielt. Patzler wäre machtlos gewesen, doch der Ball ging knapp vorbei. Der eingewechselte Mateo Aramburo hatte dann die letzte Chance des Spiels, scheiterte aus ganz spitzem Winkel an Gutkowski. So blieb es bei den drei Punkten für den WSV, die er sich durch die klare Steigerung nach dem Wechsel verdient hatte.