Niederrheinpokal WSV fliegt nach Elfer-Krimi aus dem Pokal (mit Video)
Regionalligist Wuppertaler SV scheidet am Samstag gegen Oberligist TV Jahn Hiesfeld nach Elfmeterschießen aus und verpasst damit den Einzug ins Halbfinale des Niederrheinpokals.
Dinslaken. Der Wuppertaler SV hat mit einem 5:6 (0:0,0:0) nach Elfmeterschießen gegen den Oberligisten TV Jahn Hiesfeld das Halbfinale im Niederrheinpokal verpasst. Der WSV verschoss die beiden ersten Elfmeter (Dowidat, Schmetz), konnte aber noch einmal gleichziehen. Den entscheidenden Elfer vergab dann Tristan Duschke. Torhüter Joshua Mroß parierte zwei Elfer für den Regionalligisten, war aber beim Treffer von Nico Klaß machtlos.
Die Hoffnung auf eine stattliche Einnahme im Pokal muss der WSV in dieser Saison begraben. 120 Minuten schenkten sich beide Mannschaften auf dem tiefen und holprigen Rasen in der ehrwürdigen Dorotheen-Kampfbahn vor 550 Zuschauern (rund 300 aus Wuppertal) nichts. Obwohl der WSV Vorteile hatte, war über weite Strecken der Partie kein Klassenunterschied zu erkennen, denn die Platzverhältnisse spielten den Gastgebern in die Karten.
Der WSV war zunächst sichtlich bemüht, das Risiko und die eigenen Fehler zu begrenzen, um Hiesfeld nicht zu Kontern einzuladen. Mit Kevin Menke, Gino Mastrolonardo und dem Ex-WSV-Spieler Dalibor Gataric verfügt der Oberligadritte über ein spielstarkes Trio, das in einigen Szenen die WSV-Abwehr auf die Probe stellte. Doch der WSV war auf der Hut und ging in der Defensive hochkonzentriert zur Sache, zumal bei fast jedem Abspiel Platzfehler drohten.
So kamen beide Seiten zunächst kaum zu guten Chancen. Die beste Gelegenheit der ersten Spielhälfte hatte der WSV, doch Christopher Kramer (12.) rutschte knapp an einer scharfen Hereingabe von Enzo Wirtz vorbei. Die Gastgeber kamen nur zweimal zum Abschluss, doch Joshua Mroß im WSV-Tor ließ sich von den Aufsetzern nicht überraschen. Nach einer guten halben Stunde nahm der WSV das Heft in die Hand und machte mehr Druck, ohne sich glasklare Chancen zu erarbeiten.
WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen brachte kurz nach der Pause mit Raphael Steinmetz für Yassine Khadraoui einen weiteren torgefährlichen Spieler. Bis auf einen harmlosen Kopfball von Kramer nach Flanke von Wirtz blieb der Regionalligist aber zunächst weiterhin ohne große Durchschlagskraft. Steinmetz versuchte es ein paar Mal mit der Brechstange, wirkte in einigen Szenen jedoch übermotiviert.
In der 78. Minute landete ein abgeprallter Ball bei Gino Windmüller, aber der war überrascht und brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht unter Kontrolle. Es war der Auftakt zur Schlussoffensive des WSV, der die kräfteraubende Verlängerung vermeiden wollte. Beim klassentieferen Gegner schwanden nun scheinbar die Kräfte. Es folgte die zweite Chance für Windmüller (82.), nachdem sich Gaetano Manno am rechten Flügel durchgesetzt hatte. Diesmal setzte er den Ball aus sechs Metern hoch über das Tor - bis dahin die beste Torgelegenheit der gesamten Partie.
Die Hiesfelder kämpften sich in einem von beiden Seiten fair geführten Spiel in die Verlängerung und hatten damit ein Etappenziel erreicht. Schon einmal hatten sie dem WSV im Elfmeterschießen ein Bein im Niederrheinpokal gestellt. Unter Flutlicht ging es weiter, wobei die zwölf Lampen nur bedingt diesem Namen gerecht wurden. Der WSV wartete hingegen weiter auf die zündende Idee, um den vermutlich entscheidenden ersten Treffer zu erzielen. Auf der Gegenseite deutete Menke immer wieder einmal an, dass er zum Pokalalptraum für den WSV werden könnte. Daher war der WSV nie in der Lage, auf die totale Offensive umzuschalten.
Die Dämmerung brach herein, als der WSV es noch einmal über die rechte Seite versuchte. Um Zentimeter verpasste Manno nach einer Flanke von Pytlik. Es war die letzte Gelegenheit einer Partie, die vor allem vom Kampf geprägt war. Doch dann musste das Elfmeter-Roulette entscheiden. Der WSV scheidet in Dinslaken aus dem Pokal aus.
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