Regionalliga West WSV fügt BVB erste Niederlage zu
Nach einer starken Leistung besiegte der Fußball-Regionalligist den Aufstiegsaspiranten mit 1:0.
Wuppertal. Zum Abschluss seiner Schwarz-Gelben Woche mit den Spielen gegen Alemannia Aachen und die U 23 von Borussia Dortmund verpasste Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV dem BVB am Freitagabend ein blaues Wunder. Mit 1:0 (1:0) fügten die Wuppertaler den Dortmundern, die noch um den Aufstieg kämpfen, ihre allererste Saisonniederlage zu und kletterten über Nacht auf Platz vier.
Nach dem 0:1 in Aachen hatte WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen seine Startaufstellung auf zwei Positionen geändert. Für die Offensivkräfte Andreas Ivan und Enzo Wirtz, die zuletzt nicht mehr so überzeugen konnten wie in den ersten Spielen nach dem Winter, kamen Rechtsaußen Silvio Pagano und Tim Bödenröder zu ihrem Startelf-Debüt in diesem Jahr.
Nicht ganz einfach ist es in diesen Tagen für die WSV-Spieler und -Verantwortlichen, nicht schon das große Niederrheinpokal-Halbfinale gegen Rot-Weiss Essen im Kopf zu haben, das am Dienstag, 28. März im Stadion steigt und für das bis gestern bereits 3900 Karten allein in Wuppertal verkauft waren. Bis dahin hofft man auch, Kevin Hagemann wieder fit zu bekommen. Er wurde zuletzt in der Offensive schmerzlich vermisst, ist aber wegen Leistenproblemen immer noch nicht einsatzfähig.
Pagano führte sich nach zehn Minuten mit einer Superflanke auf Yordi Theisse gleich sehr gut ein. Der WSV-Mittelstürmer kam auch zum Kopfball, hatte vorher aber den einen Kopf größeren BVB-Kapitän Christian Hausmann robust abgeräumt, so dass die Aktion abgepfiffen wurde.
Nichtsdestotrotz zeigte sie, dass der WSV gegen den Favoriten mutig und frech agierte und sich keineswegs für Essen schonte. Das bestätigte zwei Minuten später ein Kabinettstückchen von Kapitän Gaetano Manno, der auf der linken Seite den 21-jährigen Michael Eberwein alt aussehen ließ und mit seiner Flanke Pagano fand, der aus sechs Metern einköpfte 1:0. Obwohl die Qualität der Dortmunder deutlich wurde, hatte der WSV ein hervorragendes Maß gefunden, zu attackieren und auch selbst aktiv zu werden. Nach 25 Minuten Glück, für den WSV, dass Torjäger Hamadi Al Ghaddioui, von Karazor klasse in die Schnittstelle der WSV-Innenverteidigung geschickt, den Ball aus 16 Metern frei vor Torwart Sebastian Wickl knapp neben das Tor setzte. Fast im Gegenzug köpfte Teijsse Zimmermann auf der Linie an, fast das 2:0 also - und das wäre sogar verdient gewesen. Gegenüber den Spielen gegen Verl und Aachen zeigten sich die Rot-Blauen deutlich verbessert.
Dortmund kam wütend aus der Kabine, war zunächst oft einen Schritt schneller. Doch spätestens nach der Großchance von Tim Bodenröder nach einer knappen Stunde war der WSV wieder voll im Spiel. Nach erneuter Klasseaktion von Manno und guter Flanke von Pagano kam Bodenröder am Fünfmeterraum aus Schrägposition frei zum Schuss, setzte den nicht einfachen Ball aber volley knapp neben das Tor. Das Tempo blieb sehr hoch, woran beide Teams ihren Anteil hatten. Glück dann für Dortmund, als Zimmermann den nach einem weiten Ball durchstürmenden Bodenröder von hinten umschubste. Schiri Benjamin Bläser ließ weiterspielen, hätte sonst Rot für eine Notbremse zücken müssen. In einer nun sehr hektischen Partie zog der Unparteiische sich mehrfach den Unmut der Zuschauer zu. Dortmund stemmt sich gegen seine erste Niederlage, doch der WSV blieb standhaft. Das kostete zwar Kraft, bringt im Hinblick auf Essen aber auch weiteres Selbstvertrauen.