WSV gegen Wülfrath: Müde Beine, kaum Spielwitz

Beim mageren 1:0-Testspielsieg gegen den unterklassigen 1. FC Wülfrath konnte der WSV erneut wenig überzeugen.

Wuppertal. Angesichts von Handicap 1,5 gibt Karsten Hutwelker in aller Bescheidenheit zu, dass er ein recht ordentlicher Golfer ist. Für eine Teilnahme am „Kaiser-Cup“, bei dem am Wochenende in Bad Griesbach zahlreiche Prominente zugunsten der Franz-Beckenbauer-Stiftung den Schläger schwangen, hätte es also gereicht. Doch an seinen zweitliebsten Sport wird Hutwelker ab Montag im bayerischen Trainingslager keinen Gedanken verschwenden.

„Das ist vielleicht am Jahresende mal wieder ein Thema. Aber in Bad Griesbach bleibt dafür keine Zeit. Es gibt viel zu tun und Vieles aufzuarbeiten“, sagte Hutwelker nach dem schlappen 1:0-Testspielerfolg am Samstag beim Niederrheinligisten 1. FC Wülfrath. Nach drei Testspielen gegen unterklassige Gegner tritt die neuformierte Mannschaft spielerisch noch auf der Stelle. Das verwundert einerseits angesichts des bisherigen Trainingsprogramms mit den Schwerpunkten Kraft und Ausdauer nicht, enttäuscht aber doch etwas, denn die Klasse müsste auch mit schweren Beinen deutlicher erkennbar sein.

Auch Hutwelker räumte das ein: „Wir sind noch nicht weit genug in der Entwicklung, den Weg noch nicht weit genug gegangen. Jeder will es besonders gut machen, ohne aber an seine eigenen Qualitäten zu denken.“ Eine gewisse Müdigkeit und Lethargie habe er bei seinen Spielern ausgemacht, meinte Hutwelker, der am Samstag auf Offensivspieler Benny Baltes verzichtete, der für seinem Umzug aus Rotterdam nach Düsseldorf frei bekommen hatte.

„Es ist Vorbereitung, wir haben noch viel Zeit und die werden wir nutzen. Vieles ist neu und die Spieler müssen sich erst finden“, wurde der Trainer aber schnell wieder offensiv. Im Trainingslager werde man weiter im athletischen Bereich, am Spielsystem und intensiv am Torabschluss arbeiten. An Letzterem haperte es auch im Spiel gegen Wülfrath. In diesem Zusammenhang betonte der neue WSV-Trainer auch, dass er Jerome Assauer, der gegen Wülfrath den Siegtreffer per Elfmeter (Foul an Christian Knappmann) erzielte, im neuen System weiter eher als hängende Spitze denn als Stoßstürmer sieht.

„Die große Rotation ist abgeschlossen. Jeder hatte Gelegenheit, sich zu beweisen. Ab jetzt beginnt die Phase, in der die Stammformation gefestigt wird“, sagt Hutwelker. Dass ins Trainingslager noch neue Spieler nachreisen könnten, will er nicht prinzipiell ausschließen. Geplant sei dies aber nicht.

Derweil scheint sich der Kader auf die Tage in Bayern zu freuen. Neuzugang Knappmann bringt es auf den Punkt: „Gegen Wülfrath war vieles Stückwerk. Der Geist war willig, aber der Körper konnte nicht. Aber jetzt geht es endlich an die Kugel und danach wird sich einiges einspielen.“ In Bayern gilt es, die Handicaps im WSV-Spiel zu verkleinern.