Er gehörte 1972 zur Aufstiegsmannschaft in die Bundesliga, die sich beim Wuppertaler SV für alle Zeiten einen Namen gemacht hat. Jetzt ist Jürgen Kohle im Alter von 78 Jahren gestorben, wie die WZ erfuhr. Gesundheitliche Probleme soll er schon längere Zeit gehabt, zuletzt an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs gelitten haben. Kohle war 1968 vom Nachbarn Marathon Remscheid, mit dem er Deutscher Amateurmeister geworden war, zum WSV gewechselt und machte sich dort als torgefährlicher Mittelfeldspieler schnell einen Namen. Gefürchtet beim Gegner waren vor allem seine Freistöße und sein ungeheurer Schuss. In 139 Spielen für den WSV erzielte er 24 Treffer, war im ersten Bundesliga-Jahr 1972/73 mit zwölf Treffern zweitbester Schütze hinter Günter Pröpper. Unter anderem erzielte er beim ersten Gastspiel des FC Bayern im Stadion am Zoo im Oktober 1972, in dem der WSV dem damals mit Europameistern gespickten Münchnern ein 1:1 abknöpfte, den Wuppertaler Treffer. 1974 wechselte Kohle dann zum damaligen Zweitligisten SG Solingen, kehrte 1976 zurück zu seinem Heimatclub VfB Remscheid. „Er war ein netter, Kerl, ein eher ruhiger Vertreter. Dass man mit so dünnen Beinen einen solchen Schuss fabrizieren konnte, war außergewöhnlich“, erinnert sich sein ehemaliger Mitspieler Manfred Cremer.