Torwart mit Köpfchen Matchwinner Patzler ahnte die Ecke
Wuppertal/Mönchengladbach · Der WSV-Keeper kannte Gladbachs Elfmeterschütze Steffen Meuer noch aus Düsseldorfer Zeiten - und auch seine Vorlieben beim Strafstoß. Jetzt seit 461 Minuten ohne Gegentor.
„Das tat unglaublich gut, für solche Emotionen spielt man Fußball“, bekannte Torwart Sebastian Patzler. Nach dem Spiel hatten die WSV-Anhänger ihm einen eigenen Sprechchor gewidmet. Patzler, neben unbestritten großen Fähigkeiten immer auch mal für eine Leichtsinnstat gut, hatte seinen Kollegen an diesem Tag den Sieg festgehalten, war der unumstrittene Matchwinner, der auch in der Schlussphase in vielen brenzligen Situationen kühlen Kopf bewahrte. Die Schlüsselszene war sicher der gehaltenen Elfmeter nach 60 Minuten, womit Patzler der Aktion von Dominik Bilogrevic’, der seinen einschussbereiten Gegenspieler zuvor am Trikot festhalten und dafür die Rote Karte gesehen hatte, im Nachhinein großen Wert gab. Als wertvoll erwies es sich in dieser Szene offenbar auch, dass Patzler ein halbes Jahr lang mit dem Gladbacher Elfmeterschützen Steffen Meuer trainiert hatte. Damals hatte sich Patzler bei Fortuna Düsseldorf II fit gehalten, von wo Meuer vor der Saison nach Gladbach gewechselt war. „Ich wusste, dass er sich immer eine Ecke aussucht. Normalerweise macht er auch neun von zehn, aber ich war mir sicher, dass ich den heute halte“, so der 31 Jahre alte Torwart. Patzler entschied sich wie Meuer für die von ihm aus gesehen rechte Ecke, tauchte schnell und tief hinab und wehrte den recht platziert und stramm geschossenen Ball ab. Seit 461 Minuten ist er nun ohne Gegentor. In der Oberliga bei Koblenz waren es mal sieben Spiele gewesen, erinnerte er sich. Dazu fehlen beim WSV jetzt „nur“ noch zwei. gh/mkp