Fußball-Regionalliga WSV muss in Unterzahl in Rödinghausen noch den Ausgleich hinnehmen

Rödinghausen/Wuppertal · Beim SV Rödinghausen hat der Wuppertaler SV am Samstag nach einer engagierten und mutigen Leistung 1:1 gespielt. Damit setzt der Verein seine tolle Serie nach dem Winter fort.

Semir Saric traf mit schönem Freistoß zum 1:0, das um ein Haar für drei Punkte gereicht hätte.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Beim letztjährigen Meister SV Rödinghausen hat der Wuppertaler SV am Samstag nach einer engagierten und mutigen Leistung 1:1 gespielt und seine tolle Serie nach dem Winter fortgesetzt. Dabei gingen Gäste nach einer Stunde völlig verdient in Führung und hatten das Spiel bis zur 70. Minute völlig im Griff. Da schubste Joey Müller, der zuvor selbst geschubst worden war, seinen Gegenspieler weg und sah die Rote Karte. Danach war es eine Verteidigungsschlacht in Unterzahl, in der der WSV in letzter Minuten unglücklich noch den Ausgleich hinnehmen musste. „Das war eine gute Chance, heute hier drei Punkte mitzunehmen, bis zur Roten Karten haben wir das Spiel bestimmt“, sagte Sportvorstand Thomas Richterdirektor. Doch auch den einen Punkt nehme man gerne mit. Für den WSV, der 14 bleibt, ist es der Punkt Nummer 16 in sieben Spielen seit dem Winter.

Gegenüber dem 2:0-Erfolg gegen Schalke vor einer Woche hatte Trainer Björn Mehnert die Startaufstellung nur auf einer Position geändert. Für den erkrankten Lars Bender - er hatte wegen einer Erkältung bereits in der Woche nicht trainiert und war nicht im Kader - spielte Jonas Erwig-Drüppel auf der rechten Außenbahn. Gegen die robusten Gastgeber war es für die Wuppertaler selbst ein Verlust an Robustheit, andererseits hatte der quirlige Erwig-Drüppel größere Qualitäten nach vorne. Gerade auf den offensiven Außenbahnen hatte Mehnert mit Beyhan Ametov, Burak Gencal, Semir Saric und dem erstmals im Kader befindlichen Kevin Hagemann geballte Kompetenz noch auf der Bank. Rödinghausen hatte noch am Mittwoch gespielt (1:1 gegen Wegberg-Beeck) und drei Wechsel in der Startformation vorgenommen. Linksverteidiger und Ex-WSVer Angelo Langer fehlte im Kader.

Obwohl der WSV zunächst gegen den böigen Wind spielte, tauchte er von Beginn an durchaus gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf. Nach acht Minuten hätte Mittelstürmer Marco Königs den WSV fast schon in Führung bringen müssen. Nach energischem Einsatz von Jonas Erwig-Drüppel im Mittelfeld von Joey Müller toll freigespielt, hatte er nur noch Torwart Alexander Sebald vor sich, konnte ihn aber nicht überwinden. Kurz durchatmen musste dann WSV-Torwart Sebastian Patzler, dessen Eigentor in Oberhausen gerade in der WDR-Abstimmung von Zeiglers Wunderbare Welt des Fußballs zum „Kacktor des Monats“ gewählt worden war. Ein eigentlich harmloser Kopfball vom Ibrahim tippte vor ihm unglücklich auf, rutschte dann zum Glück ins Toraus und nicht ins Tor.

Schockminute dann nach 20 Minuten. Abwehrchef Christopher Schorch fasste sich an den rechten Oberschenkel und musste raus - eventuell ein Faserriss. Tjorben Uphoff rückte für ihn aus dem defensiven Mittelfeld zurück ins Abwehrzentrum und Mehnert brachte den offensiveren Semir Saric. Tatsächlich zeigte sich der WSV wenig beeindruckt, zeigte zum Teil gute Ballpassagen und nahm das sehr körperliche Spiel der Gastgeber weiter voll an. Marco Königs mit einem schönen Distanzschuss und einem Kopfball nach einer Ecke, der gerade noch auf der Linie geklärt wurde, hatte die nächsten guten Chancen. Auf der Gegenseite Glück, dass Enzo Wirtz nach eine Ecke recht freistehend neben das Tor köpfte. Durch Saric, der den Ball nach schöner Flanke des starken Joey Müller direkt nahm, aber nicht voll traf, besiegelte der WSV sein klares Chancenplus zur Pause, in die es mit einem 0:0 ging.

Buchstäblich mit Rückenwind startete der WSV dann in die zweite Hälfte. Er blieb die aktivere Mannschaft und ging nach einer Stunde sicher nicht unverdient in Führung. Der sehr agile Moritz Römling war auf der linken Seite gut 25 Meter vor dem Tor rüde gefoult worden. Semir Saric trat den Freistoß mit Schnitt, und der Wind tat ein übriges, dass der Ball über Sebald hinweg in den hinteren Winkel segelte.

Der WSV hatte die Partie danach voll im Griff, machte vielleicht sein bisher bestes Spiel in diesem Jahr. Doch mit der 70. Minute gaben die Gäste diesen Vorteil aus der Hand. Joey Müller schubst den Rödinghauser Lukas Kunze, der ihn zuvor selbst - wenn auch etwas unauffälliger - geschubst hatte, wütend mit beiden Händen zu Boden. Kunze sah gelb, der die Rote Karte. 20 Minuten in Unterzahl gegen diesen starken Gegner - das war eine Aufgabe!

Bis in die Nachspielzeit löste sie die Mannschaft hervorragend, auch wenn der Druck des SV Rödinghausen immer stärker wurde. Dann fiel der Ball nach einem Abpraller im Strafraum unglücklich Yassin Ibrahim vor die Füße und der erzielte doch noch den Ausgleich.