WSV putzt die Schalker weg

Mit 3:0 (1:0) schlagen die Wuppertaler den Bundesligisten im Stadion am Zoo.

Wuppertal. 3:0 - es war ein standesgemäßes Resultat für ein Testspiel zwischen einem Bundesligisten und einem Drittligisten. Allerdings ging die Mannschaft des Wuppertaler SV vor 9513 Zuschauern im Stadion am Zoo am Dienstagabend als Sieger vom Platz und nicht der Anwärter auf die Champions League. Und das dürfte für einiges Aufsehen sorgen - von der Bundesliga bis zur 3. Liga, wo den Wuppertalern nun die Rolle eines "Mitfavoriten" droht.

Dass der WSV in Testspielen weiterhin unbesiegt ist, hatte er seiner konzentrierten Defensivarbeit in den ersten 20 Minuten zu verdanken. Da spielten die Schalker nämlich souverän auf, kontrollierten die Partie und wirkten eine Klasse stärker als die Mannschaft des 1. FC Köln, von der sich der WSV am Samstag mit 1:1 getrennt hatte.

Dabei hatte Christoph John mit Mitja Schäfer und Tobias Willers eine "neue" Innenverteidigung aufgeboten. Beide Spieler stellten unter Beweis, dass sie starke Alternativen zu den "gesetzten" Benjamin Barg und Michael Stuckmann sind. Auch Marco Neppe, der neben Tim Jerat im defensiven Mittelfeld "rackern" durfte, nutzte seine Chance.

Selbstbewusstsein im Spiel nach vorne entwickelte der WSV allerdings erst nach dem herrlich herausgespielten Führungstreffer von Marcel Reichwein. Eine Maßflanke von Michael Lejan köpfte der Torjäger präzise ein. Es war bereits sein zehnter Testspieltreffer.

Im Anschluss lieferte der WSV dem Bundesligisten eine ausgeglichene Partie und konnte nun auch fußballerisch mithalten. Nach der Pause spielten sich die Gastgeber sogar die Mehrzahl der Chancen heraus und erhöhten durch Tobias Damm und Mike Rietpietsch auf 3:0. Selbst eine Reihe von Wechseln auf Wuppertaler Seite änderte nichts mehr daran, dass nun der WSV Chef im eigenen Haus war.

"WSV-Trainer Christoph John stand nach der Partie mit beiden Füßen auf der Euphoriebremse: "Das ist ein beängstigendes Ergebnis, aber ich freue mich natürlich, dass es schon so gut gelaufen ist." Schalkes Trainer Fred Rutten ging gnädig mit seinen Spielern um: "Wir haben gezeigt, dass wir Fußball spielen können, aber eine halbe Stunde ist zu wenig. Der WSV ist in der Vorbereitung schon viel weiter als wir." Solche Einschränkungen dürften den WSV-Fans allerdings gleichgültig sein. Ein 3:0-Sieg gegen Schalke04 - wenn das kein Grund zum Feiern ist.