WSV: Sorgen macht das Mittelfeld
Für das Spiel in Lotte könnten einige Änderungen anstehen.
Wuppertal. Schwach gespielt, verdient verloren. So einfach könnte das Fazit zur ersten Saisonniederlage des WSV in Dortmund (1:2) lauten. So einfach machte es sich WSV-Trainer Michael Dämgen am Mittwoch in der Nachbetrachtung des Spiels nicht.
"Wir waren im Verbund insgesamt zu sorglos und haben vielleicht zu offensiv gedacht", sagte Dämgen, der mit dieser Leistung seiner Mannschaft nicht gerechnet hätte. Auf den umstrittenen Schiedsrichter wollte er sich dagegen nicht berufen, dieses Argument für die Niederlage wäre auch zu billig.
"Basis für ein erfolgreiches Spiel ist, dass man hinten erstmal gut steht. Irgendwann kommen dann die Chancen nach vorne automatisch. Da hat uns das frühe Gegentor natürlich nicht in die Karten gespielt und mit dem Platzverweis gegen Lorenz wurde es für uns nicht leichter", sagte Dämgen.
Ob es aus seiner Sicht ein berechtigter Platzverweis war, konnte er gestern nicht sagen, weil er die Aufzeichnung des Spiels noch nicht gesehen hatte. Das übliche Strafmaß für eine "Notbremse" beträgt zwei Spiele. Das Urteil wird für heute erwartet.
Während Felix Haas den geschassten Lorenz in der Innenverteidigung gut vertrat und für das Spiel am Samstag in Lotte wohl erste Wahl sein dürfte, ist die Frage spannender, welche Änderungen im Mittelfeld erfolgen werden, dem derzeitigen Sorgenkind des WSV.
Unklar ist, ob Björn Weikl, der in Dortmund wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt wurde, dann wieder genesen ist. Er hatte schon vor dem Spiel Beschwerden, dann aber selbst grünes Licht gegeben, was sich als Trugschluss herausstellte.
Waren Marcel Großkreutz im zentralen Mittelfeld und Daniel Keita-Ruel auf der linken Seite in Dortmund glatte Ausfälle, ließ auch Markus Heppke zu selten sein Können aufblitzen und enttäuschte. Seine Fehlpassquote war viel zu hoch.
"Natürlich müssen wir riskante Bälle in die Spitze spielen, wenn es die Situation erfordert. Aber man muss auch mal einen Ball in den eigenen Reihen halten. Viele Bälle waren bei uns zu schnell wieder weg", sagte Dämgen, der öffentlich keine Einzelkritik an seinen Spielern übt.
In Lotte darf man gespannt sein, ob er Alternativen aufbietet. Denn Spieler aus der zweiten Reihe könnten nun die Gunst der Stunde nutzen. "Sie müssen in die Bresche springen. Solch ein Schaden kann auch einen Nutzen bringen", sagte Dämgen.