WSV stellt die umstrittenen Trikots für die neue Saison vor
Wuppertal. Unterschiedliche Fanreaktionen löste am Montag das neue Heimtrikot des WSV bei der Präsentation in der Galeria Kaufhof in Elberfeld aus. Im Vergleich zur Vorsaison kommt es eher schlicht daher, ganz in Rot mit weißen Rändern.
Was zum Beispiel Anke Sippel auf die Palme bringt. „Wenn man sich die dazugehörende blaue Hose wegdenkt, könnte das auch ein Trikot von Fortuna Düsseldorf oder Rot-Weiss Essen sein.“ Also die „Lieblingsgegner“ der WSV-Fans.
„Ich gehe seit 20 Jahren zum WSV und habe die Schubladen voll mit Trikots, aber dieses werde ich mir nicht kaufen“, sagte Sippel. Alternativ überlegte sie aber am Montag noch, sich das ganz in Blau gehaltene Auswärtstrikot zu kaufen.
Stefanie de Nardi gefällt dagegen das von den WSV-Spielern Christian Knappmann, Stefan Lorenz und Ken Asaeda vorgeführte neue Jersey ihres Herzensklubs. „Das könnte meinetwegen auch lila sein. Wichtig ist doch, wie derjenige spielt, der da drinsteckt und nicht, was draufsteht. Das Trikot spielt keine große Rolle“, sagte de Nardi.
So ähnlich sieht das auch WSV-Sport-Vorstand Jörg Albracht, der bewusst das Trikot so gestalten ließ, dass der Schriftzug „Wuppertal“ auf dem Rücken groß zu erkennen ist, der Name des Spielers hingegen kleiner unten auftaucht. „Es zählt nicht, was man anhat, sondern das, was man leistet“, sagte Albracht und bekam Applaus von etwa 50 Neugierigen.
Die Vereinsverantwortlichen, darunter auch Trainer Karsten Hutwelker, bekannten sich noch einmal deutlich zum Saisonziel Aufstieg. „Es geht in der kommenden Saison nur um Punkte und Siege. In der Regionalliga gibt es keinen Schönheitspreis zu gewinnen“, sagte Albracht. Er sieht nach den Unruhen der vergangenen Saison die Akzeptanz des WSV innerhalb der Stadt inzwischen wieder auf einem guten Weg.
„Wir sind gut aufgestellt im Team. Ich spüre nach anfänglicher Skepsis, dass die Leute kommen und etwas Schönes sehen wollen. Vierte Liga ist für Wuppertal viel zu wenig, wir müssen mehr erreichen“, sagte Albracht. Mannschaftskapitän Stefan Lorenz wollte zwar das Wort „Aufstieg“ nicht in den Mund nehmen, vermittelte aber Aufbruchstimmung. „Wir wissen, um was es geht. Und wir wollen euch zeigen, dass wir heiß auf Fußball sind und wollen eine tolle Saison spielen“, sagte er.
Und dies möglichst unter Flutlicht. Denn um dem Wuppertaler Publikum entgegen zu kommen, habe man bewusst einige Heimspiele auf den Freitagabend verlegt, sagte Albracht.