WSV-Testspiel: Die Neuen hatten es schwer
Beim 0:2 im ersten Testspiel gegen den physisch starken russischen Erstligisten Tomsk zeigte der WSV eine Halbzeit lang gute Ansätze.
Wuppertal. Das Interesse am ersten Auftritt von Fußball-Drittligist Wuppertaler SV in der Vorbereitung war groß. 800 Zuschauer pilgerten am Mittwochabend zum Testspiel gegen Tom Tomsk an die Oberbergischen Straße. Die mussten erst einmal eine halbe Stunde auf den Anpfiff warten, weil beide Teams blaue Stutzen und Hosen mitgebracht hatten und der WSV erst Ersatz heranschaffen musste. Sie sahen dann beim 0:2 (0:1) gegen den physisch starken russischen Erstligisten zumindest in ersten Halbzeit gute Ansätze. Hätte der WSV seine Chancen genutzt, wäre sogar eine Pausenführung drin gewesen.
Trainer Uwe Fuchs bot zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeitformationen auf, unter ihnen mit dem Brasilianer Fabrizio und dem zuletzt bei Offenbach spielenden Nassim Banouas zwei Kandidaten für die noch freie Innenverteidigerposition. Beide konnten nicht überzeugen. Der Brasilianer hatte mit Karnilenko einen bärenstarken Gegenspieler, der ihm mehrfach das Nachsehen gab. Hätte Samulewicz nicht zweimal in Klassemanier pariert und einmal die Latte gerettet, wären die Russen schon früher in Führung gegangen, als in der 45. Minute nach einer Ecke.
Banouas verschuldete das 2:0 gar selbst, als er an der Strafraumgrenze den Ball verlor. Überhaupt war die zweite Hälfte die schwächere. Im Sturm ließ Neuzugang Romas Dressler immerhin einmal seine Gefährlichkeit aufblitzen, als er ansatzlos von der Strafraumgrenze abzog. Der scharf geschossene Ball war allerdings zu unplatziert. Auf der rechten Abwehrseite durfte der gebürtige Wuppertaler Cihan Kaptan vorspielen, der aus der A-Jugend von Bayer Leverkusen kommt und nach einem Jahr in der Türkei zurück ist. Er fiel aber nicht auf. Im Mittelfeld zeigte Ken Asaeda zumindest seine Laufstärke.
In der ersten Hälfte funktionierte dagegen die alte Achse Schäfer - Lorenzon - Lintjens - Damm. Mitja Schäfer räumte mit Kapitänsbinde in der Abwehr ab. Wenn einmal ein kluger Pass kam, dann garantiert von Sven Linjens und meist auf den schnellen Tobi Damm. Der verfehlte einmal freistehend nur knapp. Ein anderes Mal bediente ihn Neuzugang Marvin Braun zu ungenau. Der Ex-Osnabrücker, der als Führungsspieler für die Offensive geholt wurde, hatte noch wenig Bindung zum WSV-Spiel. Anders als auf der linken Abwehrseite José Valencia Murillo, der einige mutige, aber auch überlegte Szenen hatte. Der Ex-Paderborner Karsten Fischer war im Mittelfeld zwar sehr oft auf der Höhe des Geschehens, seine Pässe kamen aber noch zu selten an.
"Für den ersten Test bin ich ganz zufrieden, man merkt eben, dass bei uns viel im Umbruch ist", sagte Trainer Uwe Fuchs und betonte noch einmal, dass der Klassenerhalt das oberste Ziel sein wird.
Gemessen an der vergangenen Saison darf das gestrige Spiel als gutes Omen gelten. Da lief beim WSV in der Vorbereitung alles wie geschmiert und es folgte ein miserabler Saisonstart.