WSV baut den Verwaltungsrat um

Finanzfachmann Uwe Christoffer neuer Chef des Gremiums. Noch fünf Testspieler.

Wuppertal. Gelichtet haben sich die Reihen der Spieler, mit denen WSV-Trainer Uwe Fuchs am Uellendahl in die gezielte Saisonvorbereitung gestartet ist. Von den Testspielern sind noch Mittelfeldrenner Ken Asaeda (Aschaffenburg), Jose Valencia Murillo (Tilburg) und Abwehrspezialist Karsten Fischer (Paderborn) dabei, dazu zwei von ehemals vier Brasilianern. Auf Abwehrspieler Fabricio, der 1. Portugiesische Liga gespielt hat, und den Ex-U19-Nationalspieler Bruno - ein feiner Techniker - hält Fuchs große Stücke. Fabricio kämpft allerdings mit muskulären Problemen im Rücken, Bruno ist nach einem Bänderriss im Knöchel noch nicht voll belastbar, soll aber auf jeden Fall bis zum Trainingslager bleiben.

Wie viel Qualität dem Kader noch zugeführt werden kann, wird von der Finanzsituation abhängen. "Es wäre toll, wenn noch jemand sagen würde, ich übernehme einen Spieler", sagt WSV-Präsident Friedhelm Runge. Der Sponsor, der die Verpflichtung von Marvin Braun ermöglicht hat, wolle weiter nicht genannt werden, Runge hofft aber auf eine Signalwirkung. Der Gesamtetat sei bisher auch inklusive des Braun-Gehalts nicht über drei Millionen Euro geklettert. Runge: "Es gibt nur einige Fragezeichen weniger, den Etat zu sichern."

Die Fragezeichen hinter den Namen der neuen Verwaltungsratsmitglieder hat der WSV gestern ebenfalls aufgelöst. Seit Längerem war man auf der Suche nach Nachfolgern für den Verwaltungsratsvorsitzenden Bernd Bigge und "Urgestein" Dieter vom Lehn, die beide bekundet hatten, ihren Posten aufgeben zu wollen. Zum kommissarischen Vorsitzenden wählte das Gremium am Montag Uwe Christoffer. Der 63-Jährige wohnt direkt am Stadion, ist WSV-Zuschauer und geschäftsführender Gesellschafter zweier Kapitalgesellschaften. Ebenfalls neu ist Markus Anding, Unternehmensberater mit Kanzlei in Düsseldorf. Beide haben ein 40-seitiges Konzept mitgebracht, wie sich die Einnahmesituation verbessern lassen könne; Kernbereiche: Sponsoren-Akquise und Verbesserung des Komforts für die Zuschauer.

Bernd Bigge will dem WSV übrigens als Sponsor erhalten bleiben. "Es ist keine Trennung im Unfrieden, aber es gab einige Dinge in der Kommunikation, die mir nicht gefallen haben", sagte er der WZ. Um Unruhe zu vermeiden, hatte er seinen Entschluss so lange nicht öffentlich gemacht, bis ein Nachfolger gefunden war. Dem wünsche er nun alles Gute.