Wuppertaler SV WSV unterliegt mit B-Elf gegen Schalke

Nach einem munteren Scheibenschießen in der ersten Halbzeit mit zwei vogelwilden Abwehrreihen stand für den bisherigen Tabellenfünften eine 2:4 (2:4)-Niederlage.

Gegen die U23 der Knappen zog die Mannschaft des WSV den Kürzeren.

Foto: Kurt Keil

Wuppertal. Große Rotation vor dem großen Pokalspiel gegen Rot-Weiss Essen am Dienstag: Im Regionalliga-Spiel gegen die U 23 von Schalke 04 am Samstag ließ Trainer Stefan Vollmerhausen viele Akteure ran, die zum Teil seit Wochen und Monaten nicht gespielt hatten. Auf sieben Positionen war die Startformation gegenüber dem jüngsten 1:0-Sieg gegen Dortmund verändert. Kapitän Gaetano Manno (Oberschenkelprobleme unter der Woche) und Daniel Grebe (fünfte Gelbe Karte) waren nicht im Kader, Abwehrchef Peter Schmetz nur auf der Bank. Das blieb nicht ohne Auswirkungen: Nach einem munteren Scheibenschießen in der ersten Halbzeit mit zwei vogelwilden Abwehrreihen stand für den bisherigen Tabellenfünften eine 2:4 (2:4)-Niederlage. Die erscheint im Hinblick auf die wichtige Partie im Niederrheinpokal untergeordnet, zumal Vollmerhausen bereits unter der Woche mit 40 Punkten das oberste Saisonziel Klassenerhalt für erreicht erklärt hatte. Leicht peinlich war der Auftritt vor der Pause dennoch. Vollmerhausen sprach nachher von "individuellen Böcken", die sich nicht allein durch mangelnde Spielpraxis erklären ließen. "Wir wollten das Spiel gewinnen", sagte der Trainer im Anschluss an die Partie.

Natürlich wollten sich die Wuppertaler nicht nachsagen lassen, unlauter in den Kampf gegen den Abstieg eingegriffen zu haben, in dem Schalke tief steckt. Es war vielmehr die Gelegenheit für viele Spieler im tiefen Kader, ihre Ansprüche geltend zu machen, und sie für ihre Trainingsleistungen zu belohnen. Auch Schalke konnte nicht in Bestbesetzung spielen, wirkte aber konzentrierter und entschlossener. Schon nach drei Minuten hebelten die Königsblauen mit einem einfachen Querpass am 16-Meter-Raum die auf drei Positionen neu besetzte Viererkette des WSV aus, und Mittelstürmer Rogier Krohne ließ Joshua Mross, der für Sebastian Wickl das Tor hütete, keine Chance.

WSV zieht gegen Schalke II den Kürzeren
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Das Gleiche galt dann wenige Minuten später aber auch für den schussstarken Jan Holldack auf der Gegenseite. Mit rechts jagte er den Ball vom rechten Strafraumeck in den kurzen Winkel, das Schalkes Keeper Alexander Nübel Hören und Sehen verging.

Das muntere Scheibenschießen ging weiter. Nur vier Minuten später wirkte die WSV-Abwehr nach einer Ecke erneut unsortiert, und Schalkes Kapitän Tjorben Uphoff traf im dritten Anlauf per Kopf. Weiter Pleiten, Pech und Pannen in der WSV-Defensive: Rechtsverteidiger Emre Bayrak, dem man die mangelnde Spielpraxis nach langer Verletzungspause besonderes anmerkte, köpfte im eigenen Strafraum am Ball vorbei, Rogier Krohne bedanke sich mit seinem zweiten Tor zum 3:1 für Schalke. Vier Minuten später war wieder der WSV an der Reihe. Mit einem feinen Pass nach Kopfballvorbereitung von Enzo Wirtz schickte Silvio Pagano Mittelstürmer Ercan Aydogmus in den Stafraum, und der schloss im Stile eines Torjägers ab. Sechs Sieben Minuten später kam Schalkes Sandro Plechaty im voll besetzten Strafraum frei zum Schuss und stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her.

Nach der Halbzeit wurde es dann, zumindest gemessen an Toren, fast langweilig. Mit Pagano, der für Dienstag für einen Startelf-Einsatz in Frage kommen dürfte, wurde der Nächste rausrotiert. Nach 62 Minuten durfte der wie immer starke und gesetzte Mittelfeldrenner Jan Holldack zum Duschen. Für ihn konnte Kevin Hagemann nach dreiwöchiger Verletzungspause einen Testlauf für Dienstag starten und hatte auch gleich ein, zwei gute Aktionen. Mit Stammmittelstürmer Yordi Teijsse neben Aydogmus brachte Vollmerhause in den letzten 20 Minuten noch eine weitere Offensivkraft, eine Ergebniskorrektur gelang aber nicht mehr.

Der WSV fiel durch die Niederlage um einen Platz zurück auf Rang sieben, jetzt punktgleich mit Rot-Weiss Essen, das bereits am Freitag in Verl 0:0 gespielt hatte. Offenbar mit einer Mannschaft, die der am Dienstag näher kommen könnte als die des WSV gegen Schalke.