Fußball-Regionalliga Wuppertaler SV nach der nächsten Schlappe Letzter
Wuppertal · Mit 1:4 unterliegt der WSV vor 1560 Zuschauern im Stadion am Zoo dem bisherigen Vorletzten SC Paderborn U 21 und ist nach der dritten deftigen Niederlage in Folge am Tabellenende angekommen. Die Leistung ist erneut enttäuschend. Eine Gelb-rote Karte kommt hinzu.
Tabellen-Letzter gegen Vorletzter lautete am Sonntag im Stadion am Zoo die Konstellation beim zweiten Regionalliga-Heimspiel des Wuppertaler SV gegen die U 21 des SC Paderborn. Nachdem am Samstag die bis dato noch punktlosen 1. FC Bocholt (3:1 gegen Schalke II) und FC Gütersloh (1:1 gegen Türkspor Dortmund) ihre ersten Zähler gesammelt hatten, war das Duo, das jeweils erst einen Punkt und ein ganz schlechtes Torverhältnis aufwies, ans Tabellenende gerutscht. Am Ende des Spieltags steht der WSV dort ganz alleine. Mit 0:4 (0:2) kassierten die Wuppertaler die dritte deutliche Niederlage in Folge und enttäuschten die nur noch 1560 Zuschauern im Stadion am Zoo erneut maßlos. So wird es in der Regionalliga schwer, sich zu halten, wofür auch die anhaltenden personellen Probleme nur eine unzureichende Entschuldigung sein konnten.
WSV-Trainer René Klingbeil setzte auf dieselbe Startformation wie unter der Woche beim 6:0 im Pokal bei Landesligist Lowick. Das hieß auch wieder Dreierkette. Und wie in Lowick saß Routinier Marco Terrazzino zunächst auf der Bank, bildeten der junge Hugo Schmidt und Riccardo Grym die Doppel-Sechs im Mittelfeld. Mit dem genesenen Beyhan Ametov und Levin Müller hatte Klingbeil auf der Bank immerhin zwei weitere Alternativen wieder dabei. Mit Semir Saric, Oktay Dal, Pedro Cejas, Joep Munsters und Subaro Nishimura (weiter kein Visum) fehlten aber immer noch fünf Feldspieler aus dem Kader.
Paderborn hatte den etwas besseren Start. Die 1:0-Führung der Gäste nach elf Minuten entsprang allerdings einer Schlafmützigkeit. Shinnosuke Nishi lässt Anton Bäuerle rechts freistehen. Der wird kurz bedient. Seinen Schuss ins lange Eck kann Krystian Wosniak noch stark abwehren - allerdings genau vor die Füße von Verteidiger Tim Böhmer, der aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gäste einschießt.
Beste WSV-Aktion nach 19 Minuten: Hagemann zieht von links in die Mitte, schickt Niek Munsters in die Schnittstelle und der prüft aus Schrägposition Torwart Florian Pruhs mit einem strammen Schuss auf den kurzen Winkel. Kurz danach hätte Pruhs gegen den vorne pressenden Grym fast vertändelt. Der WSV versuchte jetzt, Druck zu machen, griff früher an und verlagerte das Spiel in die Paderborner Hälfte. Doch das blieb nur ein kurzes Intermezzo. Schon nach 20 Minuten stand es 0:2. Und es war wieder ein schwerer Fehler der Wuppertaler, aus dem der schon elfte Gegentreffer im vierten Spiel resultierte. Die Mannschaft versucht, von hinten aufzubauen, verliert aber den Ball. Paderborn bringt ihn zurück in den Strafraum, wo ihn Mittelfeldspieler Luis Engelns freistehend einköpft.
Paderborn war auch danach dem 3:0 deutlich näher als der WSV dem Anschlusstreffer. Die Mannschaft der Gastgeber war gegen talentierte Gäste sichtbar überfordert und benötigte Hilfe. Rene Klingbeil bereitete außen die ersten Wechsel vor. Einzig positiv, dass man nicht – wie im ersten Heimspiel Oberhausen noch vor der Pause das 0:3 (und eine Gelb-rote Karte) kassierte. So hielt man sich für die zweite Hälfte zumindest noch Reaktionsmöglichkeiten offen.
Mit Terrazzino für Schmidt und Ametov für Demir brachte Klingbeil in den zweiten 45 Minuten dann zwei erfahrene Kräfte für zwei junge und sichtbar auf diesem Niveau noch überforderte Spieler.
Trotzdem dauerte es bis zur 55. Minute, ehe der WSV die erste gefährliche Offensivaktion generierte. Kevin Hagemann eroberte tief in der Paderborner Hälfte den Ball, legt ihn nach links heraus auf Kefkir, der sofort flankte. In der Mitte gab es leider keinen Abnehmer.
Um die Mitte besser zu besetzen, brachte Klingbeil dann nach knapp einer Stunde Etienne-Noel Reck für Niek Munsters, der erkennbar kein Mittelstürmer ist. Doch die WSV-Hoffnungen erhielten nur eine Minute später den nächsten schweren Dämpfer. Oguzhan Kefkir grätsche an der Mittellinie einem ihm entwischenden Paderborner hinterher. Schiedsrichter Tobias Esch blieb kaum etwas übrig, als die Gelbe Karte zu ziehen, was für den zuvor bereits verwarnten Kefkir Gelb-rot bedeutete. Eine halbe Stunde Unterzahl also für den WSV, der sich nun in sein Schicksal zu ergeben schien. Nur zwei Minuten später standen drei Paderborner im Strafraum völlig frei. Zweimal konnte Krystian Wozniak, der beim WSV als nahezu einziger gutes Regionalliga-Niveau zeigte, noch parieren, beim Nachschuss von Joel Vega Zambrano war er dann machtlos – 0:3 (62.).
Hilflos war dann das Wort, was die nächste Phase des WSV charakterisierte. Da halfen dann auch die ersten Pfiffe von der Tribüne natürlich nicht. Nach 66 Minuten lag der Ball wieder im WSV-Netz, Flanke von links, wo Nishi, den starken Anton Bäuerle gar nicht in den Griff bekam, und in der Mitte schoss Mittelstürmer Julius Langfeld aus kurzer Distanz zum 4:0 ein.
Immerhin gelang dem WSV dann doch noch der Ehrentreffer. Nach Freistoß vom Marco Terrazzino konnte Etienne Reck den Ball in der Mitte gut abschirmen, der prallte Niklas Dams vor die Füße und dieser schob aus kurzer Distanz zum 1:4 ein (78.). Mehr war nicht mehr drin, auch wenn die Mannschaft sich noch bemühte.
Nächste Woche bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf dürfte die Aufgabe nicht einfacher werden, die Lage nach vier Spieltagen ist ernst.