Emotionaler Abend für Langer: Große Sorge um Trainer
Aachen (dpa) - An einem ohnehin sehr emotionalen Abend war Bernhard Langer eine Sache besonders wichtig. „Beten Sie für ihn, dass es gelingt“, bat der Golfstar die Gala-Gäste in Aachen und berichtete: Sein Trainer werde am 18. Juli an der Galle operiert.
Der Golfer dachte an seinen Coach, kurz nachdem er mit der „Goldenen Sportpyramide“ ausgezeichnet worden war. Als Langer in Aachen am Rande des CHIO den Ehrenpreis von der Stiftung Deutsche Sporthilfe erhielt, war er sichtlich bewegt. „Ich bin sehr gesegnet“, stellte Deutschlands erfolgreichster Golfer im VIP-Zelt des größten Reitturniers der Welt fest.
„Es bedeutet mir sehr viel“, sagte er zu dem Preis. „Ich habe schon viele Auszeichnungen bekommen, ich kann mich da nicht beschweren.“ Wie wichtig dem in den USA lebenden Golfer die Ehrung war, machte auch seine Begleitung deutlich. Nicht nur Ehefrau Vikki war mit nach Aachen gereist, auch zwei seiner vier Kinder waren gekommen. „Die anderen beiden müssen in New York und Florida arbeiten“, berichtete der stolze Vater.
Langer wurde in Aachen gemeinsam mit 15 weiteren Sportlern in die „Hall of Fame des deutschen Sports“ aufgenommen. Im Gegensatz zu den anderen Geehrten betreibt der 58-Jährige, der unter anderem sechsmal den Ryder Cup gewann, seinen Sport immer noch auf hohem Niveau.
Was ihn immer noch antreibe, sei das „Adrenalin, das durch den Körper fließt“, das sei „einzigartig“. Er genieße es immer noch, „ganz vorne mitzuspielen. Das hilft, weiter Spaß zu haben.“ Sein Ehrgeiz ist so groß, „dass ich auch beim Tischtennis versuchen würde, Sie zu schlagen“, verriet Langer.
„Ich werde wahrscheinlich nicht so schnell aufhören“, sagte Langer zu seiner Zukunft: „Das hängt von der Gesundheit ab. Ich spiele fürchterlich gerne Golf.“ Auf der Champions Tour trete er aber weniger an als früher: „Ich habe gelernt, wie viel ich spielen kann, ohne dass es mir schadet.“
Da sein Sport sehr technisch sei, könne er noch länger aktiv sein. Der Mann, der Golf mit seinen vielen Erfolgen seit dem ersten US-Masters-Sieg 1985 in Deutschland populär gemacht hat, meinte: „Man kann sich auch noch verbessern, wenn man alt ist.“
Am liebsten wäre Langer auch bei den Olympischen Spielen in Rio angetreten. „Das wäre ein Traum gewesen, die deutschen Farben zu vertreten und diese vielen Eindrücke mit Athleten aus aller Welt zu sammeln“, sagte der Golfer: „Ich hätte mich unheimlich gefreut.“
Dass viele Golfer nicht in Rio antreten wollen, darunter 20 Topspieler, kommentierte der aus Anhausen stammende Sportler äußerst diplomatisch. „Es sind ganz wenige, die abgesagt haben. Das ist eine Handvoll“, sagte Langer: „Jeder kann seine Termine selber planen.“ Ein Freund lauter Worte war Langer noch nie.