Erkälteter Langer startet als stark 20. ins Masters
Augusta (dpa) - Erfahrung ist ein hohes Gut - vor allem beim Masters in Augusta. Der 56-jährige Bernhard Langer bewies bei seinem 31. Masters-Start einmal mehr, was Routine und Platzkenntnisse im Augusta National Golf Club wert sind.
Der zweimalige Champion platzierte zum Auftakt des ersten Major-Turniers des Jahres seine Bälle fast immer an den richtigen Stellen auf Fairways und Grüns - trotz einer hartnäckigen Erkältung. Den ersten Tag des prestigeträchtigen Turniers an der Magnolia Lane beendete der Anhausener mit 72 Schlägen auf einem starken 20. Rang. Martin Kaymer spielte dagegen nur eine 75er Runde.
Das Golfspiel stimmt bei Langer, nur die Erkältung macht ihm mächtig zu schaffen. „Mir geht es nicht gut. Ich habe keine Energie. Ich trage hier meine Tempo-Taschentücher durch die Gegend und spuck so gelbes und grünes Zeug hoch. Aber das muss man durch“, sagte Langer nach seiner Runde zu den Medienvertretern. Mit Antibiotika versucht er, den Infekt in den Griff zu bekommen.
Jahr für Jahr liefert Langer Spitzenleistungen ab - nicht nur in Augusta, wo er 1985 und 1993 triumphierte. Derzeit ist er der dominierende Spieler auf der US-Senioren-Tour. 19 Turniere konnte er in den vergangenen sechs Jahren bereits auf der Champions Tour der über 50-Jährigen gewinnen. Das Geheimnis seines Erfolges liegt in der Fitness und in der immer wichtiger werdenden Regeneration. Mit seinen 56 Jahren ist er so durchtrainiert wie manch 30-Jähriger nicht.
Neben Langer sorgten am ersten Tag zwei weitere Golfprofis der Generaton 50 plus für Aufsehen. Der Masters-Sieger von 1992, Fred Couples (54) aus den USA, und der Spanier Miguel Angel Jimenez (50) spielten auf dem Augusta National sogar eine 71er und lagen auf dem geteilten zwölften Platz. „Kann ein 50-Jähriger hier gewinnen? Ich denke schon“, sagte Couples. „Ich bin einer von ihnen. Bernhard Langer und ich haben im vergangenen Jahr schon sehr, sehr gut gespielt.“ Couples belegte im Vorjahr den 13. Platz, Routinier Langer wurde 25.
Dem 27 Jahre jüngeren Kaymer fehlt diese Erfahrung beim Masters noch. Der Rheinländer erlaubte sich auf dem Par-72-Kurs insgesamt sechs Bogeys, drei Birdies konnten das Resultat nur leicht verbessern. Auf dem geteilten 53. Platz muss sich der zweimalige Ryder-Cup-Sieger aus Mettmann bereits nach Tag eins wieder Sorgen um den Cut machen. „Es ist eben einfach sehr schwer hier“, kommentierte Kaymer den Start in sein siebtes Masters. Bei seinen ersten vier Auftritten war bereits nach zwei Runden Endstation. In den Jahren 2012 und 2013 reichte es nur zu den Plätzen 44 und 35.
Die Führung bei dem mit acht Millionen Dollar dotierten Masters übernahm US-Profi Bill Haas mit 68 Schlägen vor dem australischen Titelverteidiger Adam Scott, 2012-Champion Bubba Watson (USA) sowie Louis Oosthuizen aus Südafrika (alle 69). Rory McIlroy aus Nordirland lag mit 71 Schlägen noch in Lauerstellung. Dagegen verpatzte US-Star Phil Mickelson seinen Auftakt. Der dreimalige Masters-Champion kam mit 76 Schlägen nicht über den 67. Rang hinaus. Der Weltranglisten-Erste, Tiger Woods aus den USA, hatte seine Teilnahme nach einer Rückenoperation absagen müssen.