Horschel froh über Sieg und Millionen-Jackpot
Atlanta (dpa) - Nach dem letzten Putt war „Billy the King“ rundum glücklich und zufrieden. „Ich bin nicht sicher, ob das Leben besser sein kann als jetzt“, sagte US-Golfprofi Billy Horschel nach seinem Triumph beim FedExCup.
Der 27 Jahre alte Senkrechtstarter gewann die Tour Championship im East Lake Golf Club von Atlanta und wurde um 11,44 Millionen Dollar reicher. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Amerikaner sicherte sich zusätzlich zur Turniersiegprämie von 1,44 Millionen den Jackpot von zehn Millionen Dollar für den ersten Platz in der FedExCup-Rangliste. Martin Kaymer spielte nur eine Nebenrolle und beendete seine erste Teilnahme am Finale der PGA-Tour auf dem 23. Rang.
Horschel hatte bereits in der Vorwoche das dritte Turnier der FedExCup-Playoffs in Denver gewonnen. Danach überlegte der Mann aus Florida kurz, ob er überhaupt beim letzten Tourstop antritt, weil seine Frau hochschwanger ist. „Hoffentlich muss sie jetzt nicht ins Krankenhaus“, sagte er nach seinem Erfolg. Doch Brittany Horschel blieb ganz cool: Sie schickte ein Foto mit einem Lächeln im Gesicht und einer Hand auf ihrem Bauch mit den Worten: „Wir haben es geschafft! Glückwunsch Daddy!“
Horschel war in Atlanta als Führender vor dem Weltranglistenersten Rory McIlroy aus Nordirland auf die Schlussrunde gegangen. „Es war ein wenig surreal. Ich bin aufgewacht und war ganz ruhig“, erklärte er. Horschel spielte auf dem Par-70-Kurs eine 68er Runde und siegte mit insgesamt 269 Schlägen vor dem FedExCup-Sieger von 2010, Jim Furyk aus den USA, und McIlroy (beide 272).
Dabei hatten einige auf eine Aufholjagd des Weltranglistenersten aus Nordirland gesetzt. Doch der 25-Jährige brachte sich mit einem Wasserschlag an der sechsten Bahn aus dem Spiel. Statt ruhig zu bleiben, leistete er sich verärgert weitere Fehler. „Ich war richtig frustriert und konnte keine Energie aufbringen, um aufzuholen“, sagte McIlroy, der mit zwei Majorsiegen die Saison dominierte. Kritiker halten den Modus der Playoffs, in denen Nobodys wie Horschel alles gewinnen können, für fragwürdig. Der Amerikaner wurde 2009 Profi, kam aber wegen einer Handgelenkverletzung lange nicht in Schwung.
Ziemlich müde von den Strapazen der vergangenen Wochen schloss Kaymer die Generalprobe für den Ryder Cup in zwei Wochen im schottischen Gleneagles mit 288 Schlägen auf dem 23. Rang ab. In der Endabrechnung der mit 35 Millionen Dollar dotierten FedExCup-Serie belegte der US-Open-Champion aus Mettmann den 16. Platz und kassierte dafür eine Prämie von 245 000 Dollar.
Während sich die Topspieler aus Europa und Amerika auf die Reise ins herbstliche Schottland machen, wird Horschel den Kontinentalvergleich vom 26. bis 28. September als dann hoffentlich glücklicher Papa vor dem heimischen Fernseher verfolgen. Für eine Wildcard war es zu spät.
Die bisherigen Gewinner desFedExCups:
2014: Billy Horschel (USA)
2013: Henrik Stenson (Schweden)
2012: Brandt Snedeker (USA)
2011: Bill Haas (USA)
2010: Jim Furyk (USA)
2009: Tiger Woods (USA)
2008: Vijay Singh (Fidschi-Inseln)
2007: Tiger Woods (USA)