Kaymer findet Gefallen an Augusta - Langer solide

Augusta (dpa) - Der Gefühlsausbruch von Martin Kaymer nach seinem Eagle während der Auftaktrunde des Golf-Masters erinnerte ein wenig an den legendären Sieges-Putt vom Ryder Cup.

Beim ersten Major-Turnier des Jahres freundete sich Deutschlands Bester allmählich mit dem früher eher ungeliebten Par 72-Kurs des Augusta National Golf Clubs an. „Es hat das erste Mal richtig Spaß gemacht“, sagte der Golfprofi aus Mettmann nach seiner Par-Runde in Augusta/Georgia.

Kaymer gelangen zwei Birdies und auf der achten Bahn mit einem Fünf-Meter-Putt sogar das Eagle - zwei Schläge besser als Standard. Allerdings leistete sich Kaymer auch vier Bogeys und liegt damit auf dem geteilten 33. Rang. Die besten 50 Spieler und Gleichplatzierten qualifizieren sich für das Wochenende.

Einen starken ersten Durchgang bei sommerlichen Bedingungen ohne Wind spielte Altmeister Bernhard Langer bei seiner 30. Teilnahme. Der zweimalige Masters-Champion blieb einen Schlag unter Platzstandard und teilt sich Platz 23 unter anderen mit Phil Mickelson (USA) sowie 2011-Sieger Charl Schwartzel (Südafrika).

Superstar und Topfavorit Tiger Woods ist 13. mit zwei unter Par. Der Weltranglisten-Erste aus den USA hat vier Schläge Rückstand auf das Führungsduo Sergio Garcia (Spanien) und Marc Leishman (Australien), das mit einer 66er Auftaktrunde ins Clubhaus kam.

Woods sorgte gleich zu Beginn für Aufsehen, als er am zweiten Loch mit einem Annäherungsschlag einen Zuschauer streifte, und an der Drei mit seinem Abschlag einem Zuschauer das Bier aus der Hand schlug. Die Blicke der Massen und Fotografen zog auch Lindsey Vonn auf sich, die zeitweise ihren Freund begleitete. Nach ihrer schlimmen Knieverletzung hat die Ski-Olympiasiegerin zwar die Krücken beiseitegelegt, humpelt aber noch.

„Ich hatte einen guten Start“, sagte Woods. „In einigen Jahren gab es Jungs, die hier eine 65 geschossen haben. Aber ich bin nur vier Schläge zurück“. So richtig zufrieden wirkte der Branchenführer aus Kalifornien auf dem legendären Platz allerdings nicht - manches Mal verzog er seine Abschläge und landete im Rough.

Der Weltranglisten-Zweite Rory McIlroy spielte wie Kaymer eine 72. „Ich habe ganz gut gespielt“, sagte der Nordire, „nur einige blöde Fehler gemacht und mir einige Drei-Putts auf den zweiten neun Löchern erlaubt.“ Als er seine Scorekarte abgegeben hatte, holte er sich zur Belohnung einen Kuss seiner dänischen Freundin Caroline Wozniacki ab, einst die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste.

Viel besser als erwartet ging der chinesische Amateur Guan Tianlang mit der Aufregung bei dem Traditionsturnier um. Mit 14 Jahren ist er der jüngste Teilnehmer der Geschichte und spielte ganz cool eine 73er Runde. „Ich will einfach Spaß haben und jeden Moment genießen“, sagte der Asiate. Mit seinem überlangen Putter, den er wie Langer an der Brust anlehnt, gelangen ihm sogar vier Birdies.