Kaymer kämpft um Nominierung für Ryder Cup

Blackpool (dpa) - Die Zeit wird eng bis zum Ryder Cup, doch Martin Kaymer will sich nicht verrückt machen lassen.

„Vor vier Jahren habe ich immer auf die Punkte geguckt und mich nicht mehr auf die Turniere konzentriert“, erzählt der 27 Jahre alte Profi nach seinem frühen Aus bei der British Open im Royal Lytham and St. Annes Golfclub. 2008 in den USA hatte er sich nicht qualifizieren können: „Das ist Schwachsinn, dadurch spiele ich nicht besser.“ Vor dem verpatzten dritten Major-Turnier des Jahres wurde der 15. der Weltrangliste im Ranking für den Ryder Cup auf Position acht von zehn geführt.

Der spanische Kapitän José Maria Olazàbal wird das europäische Team nach dem Turnier Ende August in Gleneagles/Schottland nominieren. Neben den zehn sich durch ein Punktesystem qualifizierenden Profis wird Olazàbal noch zwei Wildcards für den Mannschafts-Kampf USA gegen Europa vom 28. bis 30. September in Medinah, Illinois verteilen. In der derzeitigen Verfassung kann sich Kaymer aber kaum Hoffnungen auf diese machen.

„Ich mache mir keinen Kopf, das wäre einfach ein Superbonus“, behauptet der beste deutsche Golfer, der nun bei zwei Turnieren in den USA gute Ergebnisse erzielen muss. Nach einem Abstecher am nächsten Wochenende zum Einladungsturnier auf Gut Kaden bei Hamburg hat der Düsseldorfer für das Bridgestone Invitational in Ohio und die wichtige PGA Championship Anfang August auf Kiawah Island/South Carolina gemeldet. Das Major hat er 2010 gewonnen.

Leise Hoffnungen auf seine erste Ryder-Cup-Nominierung macht sich auch Marcel Siem nach einem sehr guten ersten Halbjahr 2012 mit dem Sieg vor zwei Wochen in Paris. „Um das zu schaffen, muss ich wohl noch ein Turnier gewinnen“, meinte der 32-Jährige, der an der englischen Westküste nur um einen Schlag die Teilnahme am Wochenende verpasste.

Schon in der nächsten Woche fliegt der Ratinger mit seiner Familie in die USA, erstmals darf er nach dem Aufrücken in der Weltrangliste auf Position 58 am vierten Major-Turnier teilnehmen. „Die Plätze liegen mir mehr als die Links-Kurse in England. Ich mag es lieber, wenn man die Fahne auch mal sehen kann“, meinte Siem, der sich nach fünf Wettkämpfen am Stück ausgelaugt fühlte.

Die Schläger wolle er ein paar Tage in die Ecke stellen, dagegen im Kraftraum an seiner Muskelmasse arbeiten. „Ich brauche Kraft für die anstehenden Aufgaben und werde mir in Ruhe neue Ziele setzen“, erklärte der Rheinländer, der in diesem Jahr nur unter die Top 100 der Welt wollte.