Kaymer mit solider 2. Runde in US Open - Cejka bangt
San Francisco (dpa) - Golfprofi Kaymer haderte nach einer 74er Runde zu Beginn der US Open mit seinen Abschlägen, die 71 am Freitag versöhnten ihn wieder. Der schwere Platz in San Francisco verzeiht keine Fehler.
An der Spitze liegt Außenseiter Michael Thompson vor Tiger Woods.
Martin Kaymer war trotz eines schwachen Starts in die 112. US Open zu Scherzen aufgelegt. „Das Positive an der Runde: Ich habe Bogey-frei gespielt. Spaß beiseite: die Double-Bogeys resultierten aus jeweils einem schlechten Schlag, der bei den US Open hart bestraft wird“, sagte der Golfprofi aus Mettmann der Nachrichtenagentur dpa. Er benötigte im Olympic Club von San Francisco 74 Schläge, machte es am Freitag mit einer 71 besser und erreichte trotz dreier Bogeys das Wochenende.
Alex Cejka spielte eine der besten Runden der Weltelite auf dem schweren Par-70-Kurs mit einem Schlag unter Par. Mit insgesamt 147 Schlägen musste der zweite Deutsche aber um die Teilnahme an den Schlussrunden bangen.
Der Weltranglisten-Erste Luke Donald (England) scheiterte mit insgesamt 151 (79+72) am Cut. Das gleiche Schicksal ereilte auf dem langen und anspruchsvollen Platz Titelverteidiger Rory McIlroy aus Nordirland (150).
An der Spitze stahl hingegen Michael Thompson zum Start den Superstars die Show und verwies den ehemaligen Weltranglistenersten Tiger Woods auf den zweiten Rang. Sollte Woods letztlich aber der vierte Sieg bei den US Open gelingen, würde er auch dort mit dem legendären Jack Nicklaus gleichziehen. Es wäre sein 15. Major-Titel insgesamt. Zum Auftakt blieb Woods ebenso wie vier weitere Konkurrenten mit 69 Schlägen einen Versuch unter dem Platzstandard. Drei Schläge weniger als Woods benötigte sein amerikanischer Landsmann Thompson.
Der 27-Jährige ist die Nummer 107 der Weltrangliste. „Das ist einer meiner Lieblingskurse“, sagte Thompson nach seiner Toprunde. Er spielt erst seine zweiten US Open, kennt den Golfplatz aber ganz genau: „Ich habe ihn allein in den letzten zehn Tagen ungefähr elfmal gespielt. Irgendwann weiß man, wo der Ball hin muss.“
„Wenn dein Spiel nur ein bisschen nicht so läuft, bezahlst du den Preis“, meinte dagegen Woods, nachdem unter anderem seine Mitspieler Phil Mickelson (76) und Bubba Watson (78) hinter ihren Erwartungen geblieben waren. Mit seiner eigenen ersten Runde bei dem mit 7,5 Millionen US-Dollar dotierten Höhepunkt der US-PGA-Tour war der Weltranglisten-Vierte hingegen sehr zufrieden. „Ich bin begeistert, wie ich meinen Plan umsetzen konnte“, meinte Woods, der seit vier Jahren kein Masters-Turnier mehr gewonnen hat. „Das war der alte Tiger“, lobte Watson den einstigen Branchendominator. Die Führenden gingen am Freitag erst am Nachmittag los.
Kaymer haderte nach Runde eins wie viele seiner Kollegen mit dem schweren Platz an der amerikanischen Westküste: „Mitte der Runde habe ich einige Fairways verfehlt und mir dadurch wenig Birdie-Chancen erarbeiten können.“ Einige Profis wie Woods verzichteten zeitweise ganz auf den Driver, weil die Bahnen so schmal sind. Der Deutsche war zwar ordentlich gestartet, leistete sich aber drei Doppel-Bogeys.