Mehr Geld für Top-Golfer Kaymer nur Randfigur bei Titelkampf in Dubai
Dubai (dpa) - Beim Vierkampf um den Titel auf der Europa-Tour spielt Martin Kaymer nur eine Nebenrolle, dennoch setzt der deutsche Golfstar auf ein versöhnliches Saisonfinale in Dubai. Dass der Champion von 2010 die Gesamtwertung zumindest mit einer Platzierung „unter den besten Zehn“ beenden will, hat der zweifache Majorsieger aus Mettmann bereits öffentlich klargemacht.
Um das trotz seiner zuletzt mäßigen Auftritte in Shanghai und Sun City noch zu schaffen, braucht Kaymer von Donnerstag an im letzten Turnier des Jahres am Persischen Golf eine Leistungssteigerung - und möglichst viele Punkte. Vor dem Saisonabschluss liegt der Deutsche nur auf Rang 14.
Chancen auf den Titel und einen Extra-Bonus von 1,25 Millionen Dollar (1,16 Mio Euro) hat der frühere Weltranglistenerste damit keine mehr, stattdessen streiten sich darum vier Kontrahenten. Der Schwede Henrik Stenson führt das „Race to Dubai“-Ranking zurzeit vor dem Engländer Danny Willett und seinem Landsmann Alex Noren an.
Noch über Außenseiterchancen verfügt der Weltranglistenzweite Rory McIlroy aus Nordirland. Der Gesamtsieger von 2012, 2014 und 2015 bräuchte allerdings jede Menge Mithilfe der Konkurrenz, um in der Rangliste nach oben zu springen. McIlroy müsste nicht nur in Dubai gewinnen - zugleich dürfte Stenson maximal 46., Willett maximal Sechster und Noren maximal Dritter werden. „Mathematisch kann ich noch gewinnen, aber das wird nicht passieren“, mutmaßte McIlroy.
Allein durch die Preisgelder auf der Europa-Tour haben Top-Golfer wie Stenson (4 Millionen Euro), Willett (3,7), Noren (3,4), McIlroy (2,8) und auch Kaymer (1,5) in dieser Saison schon hervorragend verdient. Sie alle dürfen kommende Saison auf noch mehr hoffen - denn die Ausschüttungen werden nochmals erhöht. Um der Abwanderung namhafter Spieler zur amerikanischen PGA-Tour entgegenzuwirken, präsentierte European-Tour-Chef Keith Pelley erst am Dienstag eine neue Serie mit sieben Turnieren, von denen künftig jedes mit mindestens sieben Millionen Dollar (6,5 Mio Euro) dotiert sein wird.
Zur neuen Rolex-Serie gehören künftig beispielsweise auch die drei Finalturniere der Europa-Tour in Belek, Sun City und Dubai. Obendrein werden vier weitere Turniere finanziell deutlich aufgewertet. Pelley sprach vom „signifikantesten Fortschritt der Tour in 44 Jahren“. McIlroy etwa spielt schon jetzt immer häufiger auf der finanziell lukrativeren US-Tour. Allein für seinen jüngsten Gesamtsieg dort kassierte er eine Prämie von 10 Millionen Dollar (9,3 Mio Euro). Was beweist, dass die monetären Unterschiede weiter eklatant sind.