Kaymer trotz Pause ohne Winterspeck in die Saison
Hamburg (dpa) - Winterspeck hat Martin Kaymer wirklich nicht angesetzt. Der trainingsbesessene Golfprofi legte aber erstmals seit Jahren drei Wochen eine Pause vor seinem ersten Turnier im neuen Jahr ein.
„Ich glaube, ich bin nun ausbalancierter“, sagte der 30-Jährige dem Internetportal Golf.de. Statt wie in den Vorjahren tausende Bälle zur Vorbereitung in den USA zu schlagen, ging es zur Abwechslung vor und nach dem Fest zum Skilaufen nach Italien mit seiner Familie. „Ich habe ein wenig ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht so viel trainiert habe“, räumte Kaymer dann doch noch ein.
Dafür ist er frühzeitig nach Abu Dhabi angereist und hat sich akklimatisiert. Am Donnerstag geht die Saison für Kaymer dort los. „In Abu Dhabi habe ich schon immer sehr gerne gespielt, daher hat mir die Idee gefallen, dieses Jahr noch etwas mehr Zeit hier zu verbringen, um mich auf die Saison vorzubereiten“, sagte Kaymer. Er will nach seinen Siegen 2008, 2010 und 2011 erneut oben mitspielen: „Ich bin in guter Verfassung und freue mich, dass es jetzt wieder los geht.“
Zum Jahresende sei er richtig platt gewesen, gibt der Weltranglistenzwölfte nach der zweiten Saison auf der Europa- und US-PGA-Tour zu. Er habe aus falschen Reiseplanungen gelernt und will die Fliegerei in Grenzen halten. Auch sein zweites Turnier wird der Rheinländer in Dubai spielen.
Erstmals in offizieller Funktion als Manager wird ihn auch Bruder Philip nach dessen Jura-Studium zur mit 2,7 Millionen Dollar dotierten Abu Dhabi Championship begleiten. Nach der Trennung von seinem schwedischen Berater wollen die beiden versuchen, die Vermarktung in Eigenregie hinzubekommen.
Nach Europa kommt der beste deutsche Golfer voraussichtlich erst im Mai nach Wentworth. Die Konzentration auf die US-Tour mit den wichtigen Turnieren hat damit zu tun, dass die hohen Preisgelder mehr Weltranglistenpunkte einbringen. Kaymer geht als Titelverteidiger der US Open und The Players in die Saison. „Da darf die Erwartungshaltung nicht zu hoch sein und ich muss ruhig versuchen, mich nicht zu sehr selbst unter Druck zu setzen“, betonte er.
Den Satz kann auch Dominic Foos unterschreiben, allerdings unter ganz anderen Vorzeichen. Der 17-Jährige wurde im vergangenen Jahr Profi, verpasste aber die Tourkarte. Er ist auf Einladungen angewiesen. Sieben darf der Karlsruher pro Jahr annehmen. „Ich denk einfach, dass mein gesamtes Spiel noch ein bisschen besser werden muss“, sagte Foos. In Maximilian Kieffer, Moritz Lampert und Bernd Ritthammer sind weitere Deutsche in der Wüste am Start.
Sein Saisondebüt gibt ebenfalls der Weltranglistenerste Rory McIlroy, der 2015 vor allem ein Ziel verfolgt: den Triumph beim Masters. Gewinnt er das Major im April, hätte er den Karriere-Grand-Slam geschafft.