Kaymer und Siem hoffen auf lukratives Saisonfinale
Dubai (dpa) - Zum millionenschweren Saisonfinale der Europa-Tour werden die besten beiden deutschen Golfer in die Wüste geschickt.
Ryder-Cup-Held Martin Kaymer und Marcel Siem machen vom Donnerstag an bei der World Tour Championship in Dubai Jagd auf einen Teil der über elf Millionen Dollar, die die European Tour am Persischen Golf an ihre besten 60 Spieler ausschüttet. Im edlen Jumeirah Golf Estates spielen zum ersten Mal gleich zwei Deutsche um den Turniersieg mit.
Die europäische Geldrangliste, die offiziell als „Race to Dubai“ verkauft wird, können Kaymer und Siem zum Jahresende nicht mehr anführen. Der Weltranglisten-Erste Rory McIlroy hatte sich bereits vor zwei Wochen mit seinem dritten Platz bei den Singapur Open vorzeitig den Gewinn des „Race to Dubai“ gesichert.
Wie es sich anfühlt, an der Spitze der Geldrangliste zu stehen, kennt Deutschlands Golfstar Martin Kaymer aus dem Jahr 2010. Damals, in seiner bisher erfolgreichsten Saison, reichte ihm ein geteilter 13. Rang in Dubai, um den Millionen-Jackpot zu knacken. Zwei Jahre später belegt die ehemalige Nummer eins der Welt im „Race to Dubai“ nur den 28. Platz, und auf einen Turniersieg in 2012 wartet der 27-Jährige aus Mettmann immer noch.
Doch am Jahresende präsentiert sich Kaymer in starker Form. In der vergangenen Woche schaffte der PGA-Champion von 2010 mit dem geteilten dritten Rang bei den Südafrika Open sein bestes Turnierergebnis des Jahres. Der entscheidende Zwei-Meter-Putt beim Ryder-Cup-Triumph des europäischen Teams gegen die US-Stars um Tiger Woods hat Kaymers Selbstbewusstsein gestärkt.
„Ich glaube, dass ich in dieser oder in der nächster Woche eine sehr gute Chance auf den Sieg habe“, sagte Kaymer. „So wie ich momentan Golf spiele, sollte es nicht mehr lange dauern.“ Von Dubai aus fliegt Kaymer direkt zum Turnier ins südafrikanische Sun City.
Mit breiter Brust ist auch Marcel Siem nach Dubai gereist. Der 32-jährige Ratinger kann mit einem guten Resultat auf dem über 7000 Meter langen Earth Course das erfolgreichste Jahr seiner Karriere krönen. Siem gewann in dieser Saison die Open de France, erspielte sich weitere vier Top-Ten-Platzierungen, kassierte bisher rund 1,3 Millionen Euro an Preisgeld und kletterte dadurch bis auf Platz 14 in der europäischen Geldrangliste. Siem wird bei dem Turnier alles daransetzen, noch unter die besten Zehn im „Race to Dubai“ zu kommen. An die Top Ten werden noch 3,75 Millionen Dollar extra ausgeschüttet.
Ein unglaubliches Jahr hat auch Rory McIlroy erlebt. Der erst 23-Jährige aus dem nordirischen Holywood stieg 2012 zum besten Golfer der Welt auf. Vier Turniere auf der lukrativen US-Tour inklusive der PGA-Championship gewann der „Celtic Tiger“. McIlroy gelang es als zweitem Profigolfer überhaupt, im gleichen Jahr die Geldranglisten auf beiden Seiten des Atlantiks anzuführen. Vor ihm war das nur dem Engländer Luke Donald im Jahr 2011 gelungen.
„Es war ein phänomenales Jahr. Aber es ist noch ein Turnier zu spielen “, sagte McIlroy in Dubai. Dort treffen der Nordire und Kaymer auch auf ihre zehn europäischen Ryder-Cup-Kollegen, mit denen sie Ende September das „Wunder von Medinah“ perfekt gemacht hatten. Der überragende Golfer des Jahres machte aber unmissverständlich klar, wen es zu schlagen gilt. „Am Ende der Woche will ich zwei Trophäen mit nach Hause nehmen. Das wäre ein großes Ding.“