Die Führung bei dem mit 4,5 Millionen Euro am zweithöchst-dotierten Turnier der Europa-Tour übernahm am Freitag ein Trio mit Kaymers schärfstem Weltranglisten-Widersacher Luke Donald (138-64+72), dem Spanier Alvaro Quiros (136-69+67) und dem erst 17 Jahre alten Jungstar Matteo Manassero (136-66+70) aus Italien.

Mit dem dritten Birdie am 18. Grün rückte Kaymer trotz drei Bogeys noch ins Mittelfeld. Der geplante Sieg bei dem Prestige-Turnier im „Speckgürtel“ von London ist für ihn aber so gut wie außer Reichweite. Auch für die weiteren drei aktuellen Major-Sieger lief es nicht rund. Das Südafrika-Duo Charl Schwartzel (154), der die US-Masters gewonnen hatte, und British Open-Titelträger Louis Oosthuizen (150) verpasste den Cut (146) meilenweit. Auch US-Open-Champion Graeme McDowell (147/Nordirland) schied aus.

„Ich kann sicher noch einige Platze gutmachen. Für einen Sieg habe ich leider am Donnerstag zu schwach gepunktet“, meinte Kaymer. Der 26-Jährige aus Mettmann sorgte dafür am Rande kurzfristig für Schlagzeilen. Kaymer ließ mitteilen, dass der Engländer Chris Donald in Zukunft als Caddie die Tasche des Major-Siegers tragen wird.

Der 39-jährige Brite ist pikanterweise der ältere Bruder des derzeitigen Weltranglisten-Zweiten Luke Donald. Chris Donald wird Nachfolger von Craig Connelly, von dem sich Kaymer vor knapp zwei Wochen getrennt hatte, und soll bei den US Open in Maryland Mitte Juni den Job übernehmen. „Ich denke, dass Christian aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit seinem Bruder ein super Caddie für mich sein wird. Wir verstehen uns menschlich sehr gut und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm“, sagte Kaymer.

Der seit Wochen um seine Form ringende Siem schob sich mit einem Eagle am letzten Par-5-Loch und einer 69er Runde im letzten Moment noch in das Feld der 65 Besten und Schlaggleichen. Damit konnte der Rheinländer gerade noch die Cut-Linie von vier über Par halten.