Matchplay-Sieger Poulter - Kaymer düpiert
Casares (dpa) - Martin Kaymer kann gegen seinen Angstgegner Luke Donald nicht gewinnen: Drei Monate nach der Matchplay-Niederlage im Finale bei der Championship in Arizona verlor der deutsche Golfstar auch das Halbfinale der Lochspiel- Meisterschaft im spanischen Casares deutlich.
Direkt im Anschluss verlor der 33-Jährige Donald im Finale das Briten-Duell gegen seinen englischen Ryder Cup-Kollegen Ian Poulter vorzeitig am 17. Grün mit „2 down“, als nur noch ein Loch zu spielen war. Nach der ersten Niederlage im 14. Matchplay-Einzel seit Oktober 2010 beim Ryder Cup in Wales verpasste Donald erneut, erstmals zur Nummer 1 aufzusteigen und Landsmann Lee Westwood abzulösen.
Poulter kassiert 800 000 Euro Preisgeldprämie und stieg unter die Top 15 im Weltranking auf. Er war nach seinem Achtelfinalsieg gegen Westwood sowie über den Italiener Francesco Molinari und erst im Stechen gegen den Belgier Nicolas Colsaerts in das Endspiel gelangt. Gegen den nervenschwachen Donald hatte der 35-jährige Poulter in der Schlussphase leichtes Spiel. Donald hatte im Gegensatz zum Match gegen Kaymer zu viele Chancen auf den Grüns vergeudet, um sich einmal entscheidend abzusetzen.
Für Kaymer aber war nach vier Siegen zuvor das Semifinale bereits am Vormittag Endstation. Donald hatte vorzeitig am 15. Grün mit „4 und 3“ das Match beendet. Er lag uneinholbar mit 4 vier Loch-Gewinnen mehr als Kaymer vorn, als nur noch drei zu spielen waren. „Luke macht einfach keine Fehler. Er ist zwar kein Weitenjäger, aber dafür wohl zur Zeit der Präziseste auf der Tour“, lobte Kaymer den 1,75 Meter großen Briten - allerdings vorschnell.
Auch mit seinem Bruder Philip an der Tasche - nach der Trennung von Caddie Craig Connelly am vergangenen Montag - reichte es für den Weltranglisten-Dritten nicht. Nach einem Blitzstart mit drei Birdies von Donald lag Kaymer bereits nach 4 Löchern abgeschlagen hinten.
Selbst ein Doppelbogey des Briten am 5. Grün brachte den Stoiker nicht aus der Bahn und legte vielmehr bis Loch 15 noch drei Birdies gegen den chancenlosen Kaymer nach. Kaymer tröstet sich mit 220 000 Euro, blieb aber mit 1,3 Millionen Euro im „Race to Dubai“ - der europäischen Geldrangliste - auf Rang drei hinter dem neuen Spitzenreiter Donald (1,853) und dem US- Masters-Sieger Charl Schwartzel (1,702/Südafrika).
Schon bei der mit 4,5 Millionen Euro höchstdotierten PGA Championship ab Donnerstag in Wentworth bei London könnte sich das wieder ändern. Hinter Donald und Westwood behielt Kaymer auch Rang drei in der Welt-Hackordnung. Dagegen stürzt der verletzt pausierende Tiger Woods immer weiter ab. Zum ersten Mal seit dem 6. April 1997 fiel der ehemalige Branchenriese aus den Top-Ten und wird am Montag in dem in London herausgegebenen Ranking maximal als 11. auftauchen.