Kaymer unter Top Ten - Langer mit Blackout
Sandwich (dpa) - Blackout für Bernhard Langer, Hoffnungsschimmer für Martin Kaymer: Der 26 Jahre alte Golfstar aus dem Rheinland behauptete sich bei den British Oben mit 68 Schlägen auf dem mit weiteren elf Konkurrenten geteilten sechsten Rang.
An der Spitze liegt der Däne Thomas Björn (65) zusammen mit dem schlaggleichen 18-jährigen englischen Amateur Tom Lewis. Altmeister Bernhard Langer dagegen fiel auf dem Par-70-Kurs in Sandwich nach einer miserablen Vorstellung am 9. Grün mit einer 75er Runde weit zurück. Auch vom neuen Superstar Rory McIlroy war nach 71 Schlägen wie von den Weltranglistenführenden Engländern Luke Donald (71) und Lee Westwood (71) auf Rang 51 noch nicht viel zu sehen.
Der zuletzt nicht souverän aufspielende Kaymer freute sich: „Bei den idealen Bedingungen ohne einen Hauch Wind war es auf den zweiten neun Löchern relativ einfach. Ärgerlich, dass ich nicht noch einen oder zwei Putts mehr gelocht habe“, meinte er. „Aber ich bin unter den Top Ten und bin gut dabei.“
Kaymer darf damit weiter von seinem zweiten Major-Titel nach dem Erfolg 2010 bei der PGA Championship träumen. Auf seinem Lieblingskurs im St. George's Golfclub bleibt er im Geschäft. Der Abstand zu Björn und dem ehemaligen British-Boys-Champion-Amateur Lewis, der sich über die lokale Qualifikation in das 156er Feld gespielt hat, ist nach der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte überschaubar geblieben. „Ich muss Gas geben, dann bin ich vorn mit dabei“, meinte Kaymer.
Vor Kaymer lagen noch der Spanier Miguel Angel Jiménez sowie die US-Profis Lucas Glover und Webb Simpson (alle je 66) auf Rang drei. Der Südkoreaner Jung-Gon Hwang (67) schob sich am späten Abend noch auf Platz fünf.
Altmeister Langer dagegen fiel nach seinem krassen Ausrutscher am neunten Grün allein mit acht Schlägen für das Par vier und insgesamt 75 Schlägen weit zurück. Ausgerechnet in Sandwich hatte der inzwischen 53-jährige Senior zwischen 1981 und 1993 dreimal nur knapp den Sieg verpasst. Nach fünfjähriger Abstinenz bei den British Open war er nach seinem ersten Seniors-Major-Titel bei der British Open 2010 automatisch qualifiziert.
„Die Löcher acht, neun und zehn haben mir mit sechs Schlagverlusten den Score kaputt gemacht“, meinte Langer. Das Missgeschick am 9. Grün mit vier Schlägen über Par konnte aber seine Zufriedenheit über seine fast überwundene Daumenverletzung nicht schmälern. „Es geht schon viel besser, ich habe kaum noch Schmerzen.“ Bis zuletzt hatte Langer um seinen 31. Start bei einer British Open gezittert.
Thomas Björn aber hat dem nordirischen Publikumsliebling Rory McIlroy gleich in der ersten Runde den Zahn gezogen. Der 40-jährige „Ersatzmann“ aus Silkeborg hatte bei widrigen Wetterbedingungen schon am Mittag überraschend die Spitze übernommen. Er war - ursprünglich als Nummer sechs der Ersatzliste beim dritten Major des Jahres - erst am Montag für den indisponierten Major-Sieger Vijay Singh (Fidschi) in das Turnier gerutscht.