Kaymer will „gute Rolle“ bei Masters spielen
Augusta (dpa) - Martin Kaymer hat seine Lehren aus den Erfahrungen beim Masters gezogen. Zu viel Fokussierung auf das Prestige-Turnier der Golfer kann auch schaden. Dieses Mal reiste der ehemalige Weltranglisten-Erste aus Mettmann erst am Montag nach Augusta.
Sonst war er stets früher da.
„Ich werde es angehen wie jedes andere Turnier, auch wenn es ein Major ist“, sagte der 31-Jährige der Deutschen Presse-Agentur vor seinem Start am Donnerstag im US-Bundesstaat Georgia.
Er kenne den trickreichen Platz mittlerweile gut genug. „Ich war mit meinem Spiel beim Matchplay vor zwei Wochen zufrieden. Wenn ich dort anknüpfen kann und der Putter funktioniert, bin ich zuversichtlich, eine gute Rolle spielen zu können“, sagte der zweimalige Majorsieger. Bei der Matchplay-Championship war er trotz zweier Siege in der Gruppenphase gescheitert.
Im Vorjahr kam Kaymer übertrainiert zum ersten Major des Jahres. Er war eigentlich schon müde, als es losging und schied wieder einmal frustriert aus. Zum fünften Mal bei acht Anläufen. In diesem Frühjahr, in dem er schon manchen Rückschlag einstecken musste, macht er es anders: „Ich habe meinen Turnierplan etwas umgestellt. Vor dem Masters hatte ich deshalb die Woche frei, um noch in Scottsdale an Kleinigkeiten zu arbeiten.“
Zudem will er sich letzte Tipps vom zweimaligen Masters-Champion Bernhard Langer holen. „Wir werden sehr wahrscheinlich am Dienstag gemeinsam spielen. Es freut mich immer sehr, mit Bernhard spielen zu können und Zeit mit ihm zu verbringen“, sagte Kaymer. Der 58-Jährige ist stets wie ein Mentor für ihn gewesen. Für Langer ist es das 33. Masters - kaum einer kennt den Kurs so gut wie der Anhausener. Jeder Sieger hat ein lebenslanges Startrecht bei dem ersten der vier Majors des Jahres.
Das beste Ergebnis für Kaymer war der 31. Rang an der Magnolia Lane. Im neunten Versuch soll es besser werden. Aber auch, wenn es nicht reicht für den großen Erfolg beim 80. Masters im Augusta National Golf Club, will der Rheinländer gelassen bleiben. Sein Saisonziel wartet im Sommer: der Start bei Olympia. Nur Dabeisein zählt für ihn vom 11. bis 14. August in Rio de Janeiro allerdings nicht. „Ich weiß, dass ich gewinnen kann“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Focus“. „Seit Jahren freue ich mich wahnsinnig darauf. Ich werde in einer guten Form sein und darf nur nicht zu übermotiviert loslegen.“
Er sei mittlerweile ein „kompletter Spieler, der jeden Schlag spielen kann“. Entscheidend sei es, das Repertoire auch unter Druck auf dem Platz umzusetzen. Wenn Deutschlands bestem Golfer das wieder gelingen sollte, wird er im Weltranking von derzeit Position 50 auch wieder hochklettern.