Kaymers Pläne für 2011: Major-Sieg und Hole-in-One

Frankfurt/Main (dpa) - Nach der erfolgreichsten Saison seiner bisherigen Laufbahn hat Golf-Profi Martin Kaymer ein Problem: Er muss für 2011 neue Pläne schmieden.

„All die Ziele, die ich mir selbst für meine Karriere gesetzt habe, habe ich in diesem Jahr erreicht“, sagte der 25-Jährige nach seinem Gesamterfolg auf der Europa-Tour, den er sich mit einem geteilten 13. Platz bei der Dubai World Championship sicherte.

„Ich will auf jeden Fall versuchen, mich als Europas Bester zu behaupten und diesen Titel verteidigen“, kündigte der 25-Jährige an. Zudem hofft er, seinem Triumph bei der US PGA-Championship 2010 einen zweiten Major-Sieg folgen zu lassen. „Am liebsten bei der British Open, weil es das einzige Major-Turnier ist, das wir in Europa spielen.“ Und schließlich hat der Rheinländer noch immer einen ganz besonderen Traum, den er wohl mit allen Golfspielern auf der Welt teilt. „Ich habe noch nie ein Hole-in-One geschossen“, verrät Kaymer den einzigen Schönheitsfleck seiner Vita. „Es wäre schon schön, wenn das 2011 passieren würde.“

Geldsorgen hat Kaymer seit seinem Superjahr 2010 zumindest nicht mehr. 4,461 Millionen Euro Preisgeld inklusive der Bonuszahlung von 1,1 Millionen Euro für den Gewinn der europäischen Geldrangliste strich der viermalige Turniersieger ein. Rekord auf der Tour. Mit der Europa-Auswahl debütierte er im Oktober in Wales beim prestigeträchtigen Ryder-Cup - und gewann auch dort. „Es war ein fantastisches Jahr“, bilanzierte Kaymer auch wenn es mit Platz eins in der Weltrangliste (noch) nicht geklappt hat.

Seine Golf-Kollegen schätzen die sympathische Art Kaymers im Clubhaus und fürchten seine mentale Stärke auf dem Golfplatz. „Er ist ein netter Kerl, mit dem ich gerne mal ein Bier trinken würde“, sagte der Nordire Graeme McDowell, zuletzt Kaymers schärfster Rivale auf der Europa-Tour. Für den Weltranglisten-Ersten Lee Westwood hat der Deutsche sogar eine ganz besondere Stärke, die ihn in eine Liga mit anderen Sportgrößen hebt. „Er hat diesen deutschen Langer- Schumacher-Vettel-Blick. Alle diese deutschen Sportler haben diesen Blick, der zeigt, dass sie nichts beeindruckt“, erklärte Westwood der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Der Hochgelobte wehrt bescheiden ab. „Ich bin doch erst 25 Jahre alt. Da fällt es mir schwer, mich mit solchen Idolen zu vergleichen“, sagte Kaymer. Im Unterschied zu Bernhard Langer und den beiden Formel-1-Champions hat er auch nicht vor, sein Domizil in Deutschland gegen einen Wohnsitz in einer Steueroase einzutauschen. Seine Heimat soll der Großraum Düsseldorf bleiben. Daran würde auch ein möglicher Wechsel auf die US-Tour, den Kaymer nach 2011 nicht ausschließen will, nichts ändern. „Ich bin stolz darauf, hier meine Heimat zu haben.“