Masters-Desaster für Kaymer - Par-Runde für Cejka

Augusta (dpa) - Dem deutschen Golf-Star Martin Kaymer droht nach seinem desaströsen Fehlstart zum Auftakt des 75. US Masters schon zum vierten Mal das vorzeitige Aus.

Nach 18 Löchern auf dem Par 72-Kurz im Augusta National GC lag der Weltranglisten-Erste mit 78 Schlägen zunächst weit abgeschlagen auf dem 93. Rang unter 99 Konkurrenten. Alexander Cejka lieferte als zweiter Deutscher im Feld eine 72er-Par-Runde ab und gab bei seinem dritten Start seit 1996 einen soliden Einstand.

„Abgeschrieben habe ich den Cut noch nicht. Es muss ja irgendwann mal klappen“, sagte Kaymer nach der verpatzten Auftaktrunde. „Ich werde auf die Driving Range gehen und ein wenig trainieren, aber viel ändern werde ich nicht. Gerade hier als Nummer eins aufzutreten, ist was ganz Besonderes - umso frustrierender aber, wenn man nicht gut spielt“, meinte Kaymer.

Die beste Runde bis zum Nachmittag war dem Nordiren Rory McIlroy mit 65 Schlägen gelungen, während auch US-Superstar Tiger Woods mit eins unter Par bis kurz vor Rundenende noch nicht in Schwung kam. Der 14-malige Major-Sieger hat das Masters viermal gewonnen, seit November 2010 aber in keinem einzigen Turnier mehr gesiegt. Titelverteidiger Phil Mickelson aus den USA war erst drei Stunden nach Kaymer gestartet.

„Erst muss ich den Cut schaffen, dann sehen wir weiter“, hatte Kaymer noch nach zweiwöchiger Vorbereitung auf das Spektakel an der Magnolia Lane geunkt. Der 26 Jahre alte Rheinländer hat bei bisher drei Teilnahmen bei dem mit 7,5 Millionen Dollar dotierten ersten Major des Jahres in Georgia noch nie den Cut geschafft. Auch deswegen stand er bei den Wettanbietern nur auf Rang fünf.

Und immer war mindestens eine 76er-Runde dabei gewesen, die dem Branchenprimus die beiden Finalrunden verwehrte. Schafft er die Qualifikation an diesem Freitag nicht, verliert der Branchenführer wahrscheinlich auch Platz eins im Ranking. Ein Doppel-Bogey, sechs Bogeys und nur zwei Birdies zu seinem kompletten Einbruch bei 13 Grad Lufttemperatur reichten bei weitem nicht, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Wieder droht der Rechtshänder an der Herausforderung in Augusta zu scheitern, den eher für Linkshänder wie Mickelson privilegierten Kurs mit einem „Draw“ zu meistern. Dieser Schlag ist der einzige, den Kaymer nicht so beherrscht, um mit einer Rechts-Links-Kurve des Balls die meisten Distanzen auf den Spielbahnen optimal zu überbrücken. Das Platzdesign spricht nicht für ihn. „Es gibt halt Plätze, die liegen einem gut. Es gibt aber auch Plätze wie hier, die liegen einem nicht so gut“, sagte Kaymer lakonisch.

Cejka blieb dagegen nach seinem Fehlschlag gleich am ersten Loch ganz cool. „Das war ein ganz blödes Bogey an der eins, wie auch das völlig unnötige Doppel-Bogey an der neun. Aber sonst bin ich zufrieden“, meinte der 40-Jährige, der bei seinem Masters-Debüt 1996 auf Rang 44 gelandet war und 2004 noch Platz 26 erreichten konnte. „Die Taktik für morgen hängt vom Wetter ab“, sagte Cejka.