Pulheim: Cejka baut Vorsprung auf Olympia-Ticket aus
Pulheim (dpa) - Im Kampf um den zweiten deutschen Startplatz beim olympischen Golfturnier neben Martin Kaymer hat Alex Cejka deutlich die Nase vorn. Der 45-Jährige beendete die mit zwei Millionen Euro dotierte BMW Open in Pulheim mit 287 Schlägen auf dem geteilten 45. Platz.
Seine Konkurrenten Maximilian Kieffer und Marcel Siem hatten den Halbzeitcut verpasst. „Ich würde mich sehr freuen, wenn es mit Olympia klappen würde“, sagte Cejka nach seiner Platzstandard-Runde auf dem Par-72-Kurs im GC Gut Lärchenhof bei Köln.
Das Preisgeld von 333 333 Euro sicherte sich der Schwede Henrik Stenson. Der Sieger von 2006 gewann mit einem Gesamtergebnis von 271 mit drei Schlägen Vorsprung auf den Südafrikaner Darren Fichardt und den Dänen Thorbjorn Olesen. Wegen der Regenfälle zuvor mussten die Profis am Sonntag zwei Runden spielen. Als bester Deutscher kam der Nürnberger Bernd Ritthammer (282) auf Rang 16.
Mit dem zuverlässigen Cejka ist immer zu rechnen, auch wenn ihn zahlreiche Verletzungen und Allergien plagen. Der Routinier beißt sich durch, wenn andere schwächeln. Von zehn Deutschen hatten nur drei das Wochenende erreicht. „Das wäre schon geil mit Olympia, zumal ich ja am Ende meiner Karriere bin“, gab der in Tschechien geborene Deutsche zu. Bereits in der nächsten Woche wird er in Reno/Nevada wieder auf der US-PGA-Tour abschlagen, um weiter Punkte zu sammeln.
Zusammen mit Martin Kaymer, der Pulheim ausließ, aber um die Ecke für die French Open nächste Woche fleißig trainierte, wird Cejka wohl die Reise nach Rio im August antreten. Kaymer hat alles danach ausgerichtet und will um eine Medaille mitspielen. „Martin wird bei Olympia die Form für Gold haben“, betonte Marcus Neumann, Sportvorstand des Deutschen Golf Verbandes im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Es sei schade, dass er bei seinem Heimturnier gefehlt habe, aber auch verständlich: „Es ist für ihn ein so wichtiges Jahr, da darf er sich in seinem Turnierkalender von nichts beeinflussen lassen.“ Kaymer sehe Olympia fast als Mehrjahreshöhepunkt an, er sauge alles rund um das Thema auf.
Die Rolle des Publikumslieblings konnte keiner in Pulheim ausfüllen. Der sonst auf der zweitklassigen Challenge Tour spielende Ritthammer schnitt beachtlich ab, verpasste aber die Punkte zur Sicherung der europäischen Tourkarte. „Ich bin zufrieden mit der Woche, auch wenn es zum Schluss zu viele Bogeys waren“, sagte der 29 Jahre alte Franke. Hunderte von Besuchern verfolgten am Schlusstag seine Schläge. „Das war schon cool, bei mir war richtig was los“, meinte er. Viel gelernt hat der 20 Jahre alte Amateur Jeremy Paul bei seinem Ausflug zu den Profis mit 290 Schlägen auf Platz 56.