Runder Geburtstag Sir Nick Faldo: Englands Golf-Ritter wird 60

Southport (dpa) - Ritter, Ryder-Cup-Held, Frauen-Schwarm, Golfplatz-Designer, TV-Kommentator: Das Leben des Sir Nick Faldo war schon immer von Erfolg und Aufregung geprägt.

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Doch an seinem 60. Geburtstag am heutigen Dienstag geht Englands Golf-Ikone erst einmal ganz entspannt mit Freunden eine Runde Golf spielen. Gemeinsam mit dem amtierenden British-Open-Champion Henrik Stenson und seinem langjährigen weiblichen Caddy Fanny Sunesson wird der sechsmalige Major-Sieger im Royal Birkdale Golf Club ein paar Bälle schlagen.

Der Austragungsort der 146. British Open (20. bis 23. Juli) in der Nähe von Liverpool passt perfekt zu Faldos Feierlichkeiten. Hier im Royal Birkdale Golf Club nahm er 1976, im Alter von 18 Jahren, zum ersten Mal an einem Major-Turnier teil. Fünf Jahre zuvor hatte der junge Faldo noch nie einen Golfschläger in den Händen gehalten.

Mit 13 saß der sportlich vielseitig talentierte Faldo vor dem heimischen Fernseher und sah sich das US-Masters in Augusta an. „Ich war absolut fasziniert, als ich das Masters in diesem Jahr sah, besonders von Jack Nicklaus“, erinnert er sich. Der US-Golfstar Nicklaus inspirierte ihn. Die ersten Siege kamen schnell. Bereits 1977 gewann er sein erstes Profi-Turnier auf der European Tour und spielte für das europäische Ryder-Cup-Team.

Auf die ganz großen Erfolge musste der Frauen-Schwarm noch etwas warten. 1987 triumphierte er im schottischen Muirfield und gewann sein erstes Major-Turnier. Zwei weitere Siege bei den British Open (1990 und 1992) sowie drei Erfolge beim US-Masters in Augusta (1989, 1990 und 1996) folgten.

Die Erfolgsliste des Engländers ist lang: Neben den Major-Siegen gewann er über 40 Turniere, war 97 Wochen lang die Nummer eins der Golf-Welt und spielte elf Mal für Europa im Ryder Cup. Für all die sportlichen Verdienste schlug Queen Elizabeth II. ihn 2009 zum Ritter. „Ich habe 35 Jahre lang und mehr Golf auf dem höchsten Level gespielt. Es war immer mein Ansinnen, alles zu geben, um dieses Spiel in Großbritannien und über alle Grenzen hinweg weiterzuentwickeln“, sagte damals Faldo staatstragend.

Eine bittere Niederlage musste Faldo 2015 abseits des Golfplatzes einstecken. Gemeinsam mit der deutschen Bewerbungsgesellschaft für den Ryder Cup 2022 versuchte er, den Kontinentalvergleich der besten Golfer aus Europa und den USA auf seinen eigenhändig gestalteten Nick- Faldo-Course ins brandenburgische Bad Saarow zu holen. Doch die favorisierte Kampagne scheiterte, den Zuschlag erhielt Rom.

Aber daran wird Faldo wohl keinen Gedanken mehr verschwenden, wenn er als TV-Analyst für das US-Fernsehen die British Open kommentiert. Am Turnier im Royal Birkdale Golf Club nimmt der viel beschäftigte Faldo nicht mehr teil. „Ich würde gerne noch spielen können, wie ich es gewohnt bin“, sagt der ehrgeizige Brite. „Aber gehe nicht auf den Platz raus und hacke dann da so herum.“