Spieth krönt Golf-Saison mit 10 Millionen-Dollar-Jackpot

Atlanta (dpa) — Der mentalen Stärke von Jordan Spieth hatte kein Konkurrent im Rennen um den Millionen-Jackpot der amerikanischen Golfer etwas entgegenzusetzen.

Der 22-Jährige verwandelte fast nach Belieben Putts bis zu einer Länge von 20 Metern und verblüffte Zuschauer und Kollegen beim Tour-Finale in Atlanta. Der Lohn: 1,485 Millionen Dollar für den Turniersieg plus 10-Millionen-Bonus für den Gewinn des FedExCups. Das macht ein Gesamt-Preisgeld von 11,485 Millionen Dollar (10,25 Mio Euro). Zudem ist der bescheidene Texaner wieder die Nummer eins der Welt. „Das Turnier habe ich mit meinem Kopf gewonnen“, sagte Spieth.

Schon auf der letzten Bahn winkte der Masters- und US-Open-Champion den vielen Fans zu, gewann mit vier Schlägen Vorsprung und ließ sich immer wieder von seiner kleinen Schwester Ellie drücken. Die ganze Familie einschließlich des Großvaters, seine Freundin und eine kleine Gruppe von High-School-Freunden warteten auf ihn. „Unser Team hat einen unglaublichen Job in diesem Jahr geleistet. Wenn wir so weitermachen, werden wir noch weitere Jahre wie dieses haben“, betonte der jüngste Gewinner der Tour Championship.

Einen großen Anteil an seinem Erfolg hat Caddie und Kumpel Michael Greller, mit der er schon drei Stunden vor seinem Start das Einlochen übte. Den Mann an seiner Seite machte er nun auch zum Millionär: Caddies bekommen üblicherweise zehn Prozent des Preisgelds.

Mit nur einem Schlag Vorsprung war Spieth auf den Par-70-Kurs des East Lake Golf Clubs gegangen. Mit einer 69er Schlussrunde ließ er bei einem Gesamtergebnis von 271 Schlägen den Australier Danny Lee, Justin Rose aus England sowie den Schweden Henrik Stenson (alle 275) hinter sich. „Das ist unglaublich. Nach einem Jahr wie diesem habe ich jetzt die Gelegenheit, mit den Leuten zu feiern und zu teilen, die das möglich gemacht haben“, sagte Spieth.

Auch die FedExCup-Rangliste der amerikanischen PGA-Tour gewann noch nie ein so junger Profi - nicht einmal Tiger Woods. Hier behauptete sich Spieth vor Stenson sowie dem Australier Jason Day, den er als Nummer eins der Welt ablöste. „Glückwunsch an @JordanSpieth zu einem großartigen Jahr und einem starken Abschluss. Ich freue mich auf viele Schlachten, die kommen werden“, twitterte Day. „Es war ein phänomenales Jahr für ihn. Sein Putten und sein mentaler Fokus sind einzigartig auf der Welt“, lobte Flightpartner Stenson, der Spieth als einziger auf den Fersen blieb, dann aber nur noch lächelnd die Stärke des Überfliegers anerkannte.

Dabei hatte Spieth bei den ersten beiden K.o.-Turnieren jeweils den Cut verpasst. Und selbst sein 13. Platz in der Vorwoche in Lake Forest/Illinois stellte weder ihn noch seine Fans zufrieden. In Atlanta fand er jedoch zurück zu seinem Spiel, wirkte vor allem beim kurzen Spiel auf den Grüns so souverän wie den Großteil der Saison über. Insgesamt gewann er in diesem Jahr fünf PGA-Turniere und kam auf ein Rekord-Preisgeld von rund 22 Millionen Dollar. Von seinen Kollegen wurde er zum „Spieler des Jahres“ gewählt.