Woods auf Formsuche - Watson siegt vor Mickelson

San Diego (dpa) - Golf-Superstar Tiger Woods ist nach einem Jahr ohne Titel und dem verpatzten Saisonstart vor seiner Haustür in San Diego weiter auf Formsuche.

Auf seinem Lieblingskurs im La Jolla GC landete der Weltranglisten-Dritte nach einem enttäuschenden Finish mit 287 Schlägen (69+69+74+75) nur auf dem geteilten 44. Rang. Sein amerikanischer Landsmann Bubba Watson feierte mit 272 Schlägen (71+65+69+67) seinen zweiten Karriere-Sieg auf der US-PGA-Tour. Zweiter wurde der neue Weltranglisten-Vierte Phil Mickelson (273/USA) vor Dustin Johnson (275/USA) und Jhonathan Vegas (275). Der Venezolaner hatte vor einer Woche als Tour-Neuling gleich seinen ersten Sieg geholt.

Deutschlands Golfstar Martin Kaymer pausierte am vergangenen Wochenende und fiebert jetzt schon dem Duell mit Woods in zehn Tagen bei der Dubai Classic entgegen. Gewinnt Kaymer wie schon vor einer Woche in Abu Dhabi, kann der 26-Jährige erstmals die Nummer eins im Weltranking werde. Alexander Cejka hatte in Kalifornien als einziger Deutscher unter den 156 Startern den Cut um einen Schlag verpasst.

So weit weg vom Titel wie in La Jolla war Woods zuletzt im Juli 2010 auf Rang 46 beim National in Newton Square, aber er bekam keine gewohnte Konstanz in sein Spiel. „Ich habe viel Arbeit vor mir, aber das ist gut so“, kommentierte Woods seinen Absturz bei den letzten beiden Runden mit 74 beziehungsweise 75 Schlägen auf dem Par 72-Kurs. Seit Monaten arbeitet der 34-jährige Kalifornier an Schwungveränderungen mit seinem Coach Sean Foley.

Die Früchte dieser Schufterei auf der Trainingswiese lassen weiter auf sich warten. „Ich kann es auf der Driving Range. Aber es ist ein kleiner Unterschied, wenn ich auf dem Platz bin und den Schlägen die gewünschte Richtung geben will“, meinte Woods. „Aber wie könnte ich es besser machen, um diese Hochs und Tiefs zu überwinden?“

Nach dem ersten Jahr ohne Sieg seit 1996 auf der US-PGA-Tour hatte sich Woods ganz bewusst kurzfristig für den 5,8 Millionen Dollar dotierten Wettbewerb entschieden. Auf dem spektakulären Platz direkt am Pazifik hat Woods bereits sieben Titel errungen und 2008 bei den US Open sein letztes von bisher 14 Major-Turnieren gewonnen.

Bubba Watson erhielt 954 000 Dollar Siegprämie und widmete den Sieg seinem 2010 verstorbenen Vater. Nach einer langen Umarmung mit seiner Frau Angie brach der 32-Jährige in Tränen aus: „Wahrscheinlich heule ich jetzt den ganzen Tag. Wie schon beim ersten Mal. Mein Dad ist nicht hier.“