Zahltag auf Bermudas: Kaymers dritter Saison-Triumph
Southampton (dpa) - Bei einem Zwei-Tages-Abstecher auf die Bermudas hat Martin Kaymer als erster deutscher Golfer das elitäre Gipfeltreffen der vier Major-Sieger gewonnen und ein Preisgeld von 600 000 Dollar kassiert.
Wie schon im entscheidenden Einzel beim Ryder Cup setzte sich der 29-Jährige aus Mettmann bei dem Einladungsturnier gegen den Amerikaner Bubba Watson durch. Kaymer behielt wieder einmal die Nerven und gewann im Stechen. Für den dritten großen Einzeltitel nach den US Open und der Players Championship gibt es zwar keine Weltranglistenpunkte, sein Jahresverdienst erhöht sich durch die Siegprämie aber auf mehr als fünf Millionen Euro.
„Es war eine fantastische Woche“, sagte ein strahlender Kaymer bei der Vergabe des hellrosa Jackets für den Sieger. Der Kurs sei „schwierig. Da spielt man schnell ein paar Bogeys.“ Kaymer (65/71) und Master-Gewinner Watson (67/69) lagen nach den zwei am Dienstag und Mittwoch gespielten Runden mit 136 Schlägen über jeweils 18 Löcher gleichauf. Im Stechen auf dem Port Royal Golf Course hatte dann Kaymer die besseren Nerven und schaffte schon am ersten Loch mit einem Birdie die Entscheidung.
Schon beim Ryder-Cup-Erfolg der Europäer über die USA Ende September hatte der Deutsche das wichtige Einzel gegen den Linkshänder aus Florida gewinnen können. „Er sagte zu mir am neunten Loch, vielleicht sollte ich anfangen, gemein zu dir sein“, erzählte Kaymer mit einem Schmunzeln. Doch Watson gratulierte nach seinem vergebenen letzten Putt fair. Beide spielen auch im Training ab und zu eine Runde zusammen - sie sind Nachbarn in Scottsdale/Arizona.
Für Kaymer, der als psychologische Unterstützung auch Bruder Philipp mit ins Urlaubsparadies der Amerikaner genommen hatte, ist die Saison noch lange nicht zu Ende. Ende des Monats beginnt auf der Europa-Tour das Finale des Race to Dubai mit zwei Turnieren in Shanghai. 89 853 Kilometer ist Kaymer in diesem Jahr schon geflogen, bis zum Jahresende werden weitere Reisestrapazen hinzukommen. An sechster Position rechnet sich der ehemalige Weltranglistenerste noch etwas aus im Rennen um den 1,25 Millionen Dollar Bonuspool.
Dritter beim PGA Grand Slam of Golf wurde der Weltranglisten-Erste Rory McIlroy aus Nordirland. Der British-Open-Gewinner und PGA-Championship-Sieger lag acht Schläge zurück und packte anschließend ganz schnell seine Sachen. „Schnell weg hier, bevor der angekündigte Hurricane kommt“, schrieb der 25-Jährige auf Facebook.