Hacker droht Olympia-Aus: Einbruch beim DRV-Frühtest

Köln (dpa) - Marcel Hacker muss um seinen Startplatz bei den Olympischen Spielen in London bangen. Die Medaillenhoffnung des Deutschen Ruderverbandes (DRV) im Einer präsentierte sich beim verbandsinternen Test in bedenklicher Form.

Der Skiff-Weltmeister von 2002 kam im Zwischenlauf auf dem Fühlinger See in Köln nicht über den vierten Rang hinaus und verpasste damit den Einzug in das Finale. Konsterniert kommentierte er den überraschenden Leistungseinbruch: „Ich werde, kann und darf nichts sagen. Aber ich habe keinen Anspruch auf einen Olympia-Platz im Einer.“

Unmittelbar nach dem Rennen am Samstagvormittag ließ sich Hacker vom Verbandsarzt untersuchen, der einen Infekt diagnostizierte. Deshalb verzichtete der mehrfache deutsche Meister aus Frankfurt/Main auf einen Start im B-Finale. Auf einer Trainersitzung am Montag soll darüber beraten werden, welche Konsequenzen sein schwacher Auftritt haben wird. Beim traditionellen DRV-Frühtest zu Beginn des Ruderjahres überprüfen die Trainer die Form der Athleten und benennen im Anschluss die Besatzung der Boote.

Nach dürftigem Rennen kam der 34 Jahre alte Hacker deutlich hinter dem Sieger Lauritz Schoof aus Rendsburg ins Ziel. Der Favorit hatte zwar bis zur 1200-Meter-Marke geführt, brach aber im Schlussspurt ein. Schon im Vorlauf war er als Zweiter hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der schwache Auftritt von Hacker konterkariert die DRV-Planungen. Noch beim Test auf der Langstrecke vor zwei Wochen in Leipzig hatte er als Sieger seinen Anspruch auf einen Olympia-Platz untermauert. „Ich will nun erst die Ergebnisse der medizinischen Untersuchung abwarten. Dann sehen wir weiter“, sagte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher.