Andreas Rudolph kehrt als Präsident zum HSV
Hamburg (dpa) - Der Handball-Champions-League-Sieger HSV Hamburg hat seinen Ex-Präsidenten Andreas Rudolph für ein Comeback an der Clubspitze gewonnen.
Der Ahrensburger Unternehmer, der das Spitzenamt des HSV schon von 2005 bis 2011 innehatte, sei „Wunschkandidat von Aufsichtsrat, Präsidium und Ehrenrat“ gewesen, teilte der finanziell angeschlagene Bundesligaverein mit. „Wer mich kennt, weiß, dass mir der HSV Handball sehr am Herzen liegt“, erklärte Andreas Rudolph seine erneute Bereitschaft. Der 58-Jährige ist der wichtigste Mäzen des Clubs und hat schon zwischen 20 und 25 Millionen Euro in die Profiabteilung investiert. Er tritt die Nachfolge seines Bruders Matthias an, der seinen Posten vor kurzem niedergelegt hatte.
Andreas Rudolph hatte sich 2011 nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft zurückgezogen und gehofft, der HSV könne nun finanziell unabhängig von ihm wirtschaften. Das ist nicht gelungen. Laut „Hamburger Abendblatt“ hatte es bei den September-Gehältern Probleme gegeben, die nur dank einer Abschlagszahlung von Hauptsponsor Andreas Rudolph gezahlt worden seien. Sein Comeback als Präsident begründete der zuletzt wenig in der Öffentlichkeit in Erscheinung getretene 58-Jährige nun so: „Ich möchte helfen, den Verein auf breitere Beine zu stellen und noch stärker in Hamburg zu etablieren.“
Am diesem Samstag will er nach dem Heimspiel in der Champions-League-Gruppenphase gegen die SG Flensburg-Handewitt zusammen mit HSV-Geschäftsführer Christoph Wendt der Presse Rede und Antwort stehen. An der Elbe wird damit gerechnet, dass die Rückkehr von Andreas Rudolph allenfalls eine mittelfristige Lösung ist.
Er steigt nach Club-Angaben in die bis 30. Juni 2015 datierte Amtszeit seines jüngeren Bruders Matthias ein. Dieser hatte den von Unruhe geprägten Verein 17 Monate lang geführt, war aber dann mit der Begründung der Doppelbelastung durch das eigene Unternehmen im Ruhrgebiet und den HSV zurückgetreten. Als Hauptgesellschafter hatte er die Anteile seines Bruders Andreas an dem Retortenclub übernommen, der 2002 mit der Lizenz des Zweitligisten Schwartau an die Elbe umgezogen war - und zuletzt betont, diese halten zu wollen. Dem Vernehmen nach bekommt er beim HSV ein Aufsichtsratsposten.