Auf sie kommt es an: Die deutschen Schlüsselfiguren
Krakau (dpa) - Die Handball-Nationalmannschaft besteht bei der Europameisterschaft in Polen aus 16 Spielern. Doch auf einige der verschworenen Gemeinschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson kommt es im Halbfinale gegen Norwegen besonders an.
DAGUR SIGURDSSON: Gemeinsam mit seinen Co-Trainern Alexander Haase und Axel Kromer tüftelt er für jedes Spiel eine spezielle Taktik aus. Als früherer Spielmacher in Islands Nationalmannschaft kann er das Spiel lesen wie kaum anderer. So hat er auch in brenzligen Situationen immer eine Lösung für sein Team parat.
STEFFEN FÄTH: Der Rückraumspieler ist Spielmacher und Vollstrecker in Personalunion. Ihm kommt zugute, dass er in Wetzlar von einem der Besten seines Fachs lernen konnte: Ivano Balic. Der zweimalige Welthandballer aus Kroatien hatte Fäth in Wetzlar unter seine Fittiche genommen und ihm eine große Perspektive attestiert.
MARTIN STROBEL: Der 29-Jährige verkörpert den Spielmacher alter Schule, der mehr seine Nebenspieler einsetzt als selbst aus dem Rückraum den Torerfolg zu suchen. Neben Torhüter Carsten Lichtlein ist er der einzige Spieler im Team mit vorheriger EM-Erfahrung. War 2006 Junioren-Europameister und kam 2007 nach der Heim-WM als potenzieller Nachfolger von Markus Baur in die Nationalmannschaft
TOBIAS REICHMANN: Der „Mann ohne Nerven“ in der deutschen Mannschaft. Der Rechtsaußen hat in den bisherigen sechs Spielen 19 seiner 20 Siebenmeter verwandelt. Und das, obwohl er im Verein nie Siebenmeter wirft. Sein Markenzeichen: Er springt beim Torwurf ungewöhnlich hoch und weit in den Kreis. Der 27-jährige Linkshänder spielt bei KS Vive Kielce in Polen und ist einziger Auslandsprofi im Team.
CARSTEN LICHTLEIN: Dauerbrenner, Frohnatur, Siebenmeterkiller: Mit 35 Jahren, mehr als 200 Länderspielen und als einziger im Team verbliebener Weltmeister von 2007 ist er das Urgestein der Mannschaft. Er ist die Nummer 1 der EM bei den gehaltenen Siebenmetern - vier von neun hat er entschärft. Motto: „Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.“
FINN LEMKE: Mit seinen 2,10 Metern ist der Magdeburger der längste Spieler der EM. Im Laufe des Turniers ist er in die Rolle des Abwehrchefs hineingewachsen und füllt sie erstklassig aus - mit gerade einmal 23 Jahren. Trotz seiner Größe ist er schnell auf den Beinen und beweglich. Durch ein spezielles Programm, das er nach dem Aufstehen als Frühsport betreibt, hat er seine Körperstabilität und Athletik verbessert.
TEAMGEIST: Getreu des Mottos von Alexandre Dumas' Musketieren „Einer für alle, alle für einen“ steht in der Nationalmannschaft jeder Spieler für den anderen ein. Es gibt keine Egoismen. Die Mannschaft ist der Star.