Balingen und Saarlouis wegen HSV-Lizenz geschockt

Berlin (dpa) - Nach der überraschenden Kehrtwende im Lizenzstreit um den HSV Hamburg haben die betroffenen Clubs HBW Balingen-Weilstetten und HG Saarlouis massive Kritik an der Entscheidung geübt. „Wir sind geschockt.

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Das ist ein Schlag ins Gesicht“, sagte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer.

Der Verein werde nun prüfen, wie er mit der neuen Situation umgehe. „Wir werden alle Möglichkeiten in alle Richtungen überprüfen lassen, ob rechtliche Schritte möglich sind“, betonte Karrer.

In der Planung für die kommende Saison befinde sich der HBW nun in einem Schwebezustand. „Bis endgültig entschieden wird, ob der HSV die Lizenz erhält oder nicht, stecken wir in einer Hilflosigkeit fest“, erklärte Karrer. Der „Südwest Presse“ hatte er zuvor gesagt, dass die Glaubwürdigkeit des deutschen Handballs unter dem Fall „unheimlich“ leide. Dem unseriösen Wirtschaften würden Tür und Tor geöffnet.

Als Tabellen-16. waren die Schwaben sportlich aus der Bundesliga abgestiegen, hatten nach der zweimaligen Lizenzverweigerung für den finanziell schwer angeschlagenen HSV jedoch wieder für die Bundesliga geplant. Das Schiedsgericht der Liga kippte am Mittwochabend jedoch die zuvor getroffenen Entscheidungen gegen die Hamburger. Der HSV muss allerdings bis zum 1. Juli Liquiditätslücken in Millionenhöhe schließen, ansonsten droht doch noch die Insolvenz und der Abstieg in die 3. Liga.

„Wir haben die Planung auf die 1. Bundesliga ausgerichtet, und jetzt, wenige Wochen bevor es los geht, sollen wir wieder anders planen. Das ist der Wahnsinn!“, sagte Karrer dem „Schwarzwälder Boten“.

Auch in Saarlouis reagierten die Verantwortlichen geschockt. Der Club muss nun aus der 2. Bundesliga absteigen. „Wir haben seit der Entscheidung der zweiten Instanz vor fünf Wochen intensiv auf die zweite Liga hingearbeitet. Mit so einem Urteil hat absolut niemand gerechnet“, sagte der HG-Vorsitzende Richard Jungmann der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstag).