Kehrtwende: HSV-Handballer erhalten doch Lizenz

Hamburg (dpa) - Happy End für den Handball-Bundesligisten HSV Hamburg. Das unabhängige Schiedsgericht der Handball-Bundesliga (HBL) gab dem deutschen Meister von 2011 Recht und erteilte nach einer fast achtstündigen Sitzung in einem Hotel in Minden unter Auflagen die Lizenz für die Saison 2014/15.

„Die Lizenz wurde unter Bedingungen erteilt“, sagte HBL-Geschäftsführer Holger Kaiser: „Der HSV muss bis zum 1. Juli, 17.00 Uhr, liquide Mittel in Millionenhöhe nachweisen.“ „Wir sind sehr, sehr glücklich und auch ein wenig stolz, dass wir es geschafft haben. Lizenz mit Bedingungen und Auflagen - aber der HSV ist in der 1. Liga. Wir sind happy“, sagte HSV-Geschäftsführer Holger Liekefett der Nachrichtenagentur dpa. HSV-Kapitän Pascal Hens und Nationalkeeper Johannes Bitter hatten während des Tages auf ihren Facebook-Profilen darum gebeten, die „Daumen zu drücken“. Mit Erfolg, folgte das HBL-Schiedsgericht doch der Argumentation des HSV und seiner Rechtsberater. Das Schiedsgericht hatte lediglich den HSV-Einspruch gegen Formfehler der Lizenzierungskommission geprüft.

Erfüllen die Hanseaten, denen zuvor in zwei Instanzen die Spielberechtigung wegen des fehlenden Nachweises einer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit verweigert worden war, bis zum genannten Termin die Auflagen, gehen sie in ihre 13. Bundesliga-Saison. Ansonsten droht der Abstieg in die Drittklassigkeit.

Wie der HSV die Auflagen bewältigen und mit welcher Mannschaft er in die kommende Serie gehen will, blieb zunächst unklar. „Im Laufe der nächsten Woche wird sich der HSV Handball zu zusätzlichen Schritten, die die kommende Saison betreffen, äußern“, hieß es in einer ersten Mitteilung des Clubs.

Mit dem Spruch des HBL-Schiedsgerichts geht auch die Hängepartie für drei weitere Clubs weiter. Bleibt der HSV in der Bundesliga, muss HBW Balingen-Weilstetten den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Kaiser: „Die Bundesliga wird auf jeden Fall nur mit 18 Vereinen spielen.“ Die HG Saarlouis würde in die dritte Liga absteigen, die MT Melsungen doch nicht anstelle der Hanseaten einen Platz im EHF-Pokal einnehmen. Kommen die Hamburger den gestellten Bedingungen bis zum Stichtag nicht nach, werden die Karten neu gemischt.