Kritik von Melsungen wegen Lizenzentscheidung pro HSV

Melsungen (dpa) - Die nachträgliche Lizenzerteilung für den Handball-Bundesligisten HSV Hamburg ist beim Liga-Konkurrenten MT Melsungen auf Unverständnis gestoßen.

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„Das ist sehr verwunderlich. Das ist blamabel und spricht nicht gerade für die HBL. Irgendwas stimmt da nicht. Alle Vereine betreiben einen Riesenaufwand, um die Lizenzauflagen zu erfüllen. Das bekommt den Anschein, die Großen bekommen noch ihre Chance“, sagte MT-Trainer Michael Roth der Nachrichtenagentur dpa.

Auch im Melsunger Vorstand rief das Urteil Verwunderung hervor. „Für mich und meine Kollegen und alle, die mit Handball zu tun haben und ihn lieben, ist das nicht nachvollziehbar. Für mich bedeutet das im Umkehrschluss, dass in Zukunft keine Lizenzverweigerungen mehr stattfinden“, sagte MT-Vorstand Axel Geerken. Melsungen hätte als Tabellen-Sechster den internationalen Startplatz der Hamburger im EHF-Pokal bekommen.

Das Schiedsgericht der Liga hatte am Mittwochabend die zuvor in zwei Instanzen getroffene Entscheidung gegen die Hamburger gekippt. Der HSV muss allerdings bis zum 1. Juli Liquiditätslücken in Millionenhöhe schließen, ansonsten droht doch noch die Insolvenz und der Abstieg in die 3. Liga.