„Bamm-Bamm“ Wiencek spielt beim Supercup groß auf
Hamburg (dpa) - Tore vom Kreis, Treffer im Tempogegenstoß und resolut in der Abwehr: Beim Gewinn des Supercups in Hamburg durch den 24:23-Erfolg gegen Polen war Patrick Wiencek einer der Erfolgsgaranten.
Der Kreisläufer vom THW Kiel war während des Vier-Nationen-Turniers im Dauereinsatz und hat durch seine Spielweise einen Edel-Fan gewonnen. „Ich bin von Patrick überzeugt. Ich bin ein Fan von Patrick“, schwärmte Bundestrainer Martin Heuberger.
Er ist der größte Förderer des zurückhaltenden blonden Hünen. Unter Heuberger war Wiencek 2009 Junioren-Weltmeister. „Martin baut auf mich. Und ich freue mich, wenn er mir eine Einladung schickt. Wenn ich meine Leistung bringen kann, ist es umso besser für mich. Ich bin froh und glücklich“, bekannte Patrick Wiencek. Der Bundestrainer hat ihn ins Herz geschlossen. Und der dankte es beim Supercup mit imponierenden Vorstellungen. „Bamm-Bamm hat das ganze Turnier tolle Spiele gemacht“, lobte er den 24-Jährigen.
Bamm-Bamm? Wegen der verblüffenden Ähnlichkeit trägt Wiencek den Spitznamen in Anlehnung an Bamm-Bamm Geröllheimer, den kleinen fast weißhaarigen und Keule schwingenden Kraftprotz aus der Serie Familie Feuerstein. „Es ist ein Spitzname wie jeder andere. Den habe ich schon ziemlich lange und darum ist das für mich schon normal“, sagte Wiencek.
Der gebürtige Duisburger ist jedoch kein Haudrauf, wie man ihn sich angesichts des Spitznamens vorstellen könnten. Vielmehr hat er sich seit seinem aufsehenerregenden Wechsel vom VfL Gummersbach zum THW Kiel, für den er sogar drei Monate lang in Gummersbach suspendiert wurde, zu einem kompletten Kreisläufer entwickelt. „Was mir richtig gut gefällt ist, dass er mittlerweile in der 6:0 richtig stabil steht“, sagte der Bundestrainer, „im Angriff war das ohnehin für mich nie eine Frage, da hat er absolute Qualitäten.“
Mit seinen zwölf Toren war er bei dem Vier-Nationen-Turnier die Nummer drei im deutschen Team hinter den beiden Außenspielern Uwe Gensheimer und Johannes Sellin (je 13). „Mich freut es für den Jungen, dass er bei diesen Spielen solche Leistungen abrufen konnte, nachdem es in den letzten Wochen nicht ganz so glücklich gelaufen war für ihn. Der Junge ist froh über jede Minute, die er auf der Platte stehen darf“, meinte der Bundestrainer.
Wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel hatte er zuletzt im Verein pausieren müssen. Nur zwölf der bislang 16 Saisonspiele hat er beim deutschen Rekordmeister mitgemacht. „Es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl, mal wieder zu spielen. Die drei Tage haben mir gutgetan. Es ist immer wieder was anderes, wenn man zur Nationalmannschaft kommt“, sagte Wiencek.