Deutsche Handballer nach zweitem Erfolg vor Turniersieg
Hamburg (dpa) - Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die deutschen Handballer kämpfen sich beim Supercup aus ihrer sportlichen Krise. Einen Tag nach dem 29:24 gegen Schweden deklassierte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Hamburg Außenseiter Ägypten mit 36:26 (17:12).
Zum Abschluss des Vier-Nationen-Turniers spielt der Gastgeber an diesem Sonntag (17.00 Uhr) abermals in Hamburg gegen Polen um den Turniersieg. Für Deutschland, das nach dem Qualifikations-Aus im Sommer im Januar erstmals bei einer EM fehlt, wäre es der sechste Supercup-Gewinn.
Vor der erneut enttäuschenden Kulisse von nur rund 3000 Zuschauern war Uwe Gensheimer mit sieben Treffern bester Werfer für den WM-Fünften. Zudem überzeugte Carsten Lichtlein im Tor mit zahlreichen Glanztaten. „Ich habe meinen Teil zum Sieg beigetragen. Aber wir haben insgesamt konzentriert gespielt. In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar einen Schlendrian drin, aber wir haben uns zum Glück wieder gefangen“, sagte der Gummersbacher.
Wenige Stunden vor Spielbeginn hatte die deutsche Mannschaft einen weiteren personellen Rückschlag verkraften müssen. Wegen Rückenbeschwerden konnte der Berliner Sven-Sören Christophersen nicht mitspielen. „Ich bin frohen Mutes, dass er gegen Polen wieder einsatzfähig ist“, sagte Bundestrainer Martin Heuberger. Zudem hatte das DHB-Team bereits vor Turnierbeginn auf die Rückraumspieler Holger Glandorf und Kai Häfner wegen Muskelverletzungen verzichten müssen. Dagegen kamen die angeschlagenen Adrian Pfahl und Michael Haaß zum Einsatz.
Trotz des personellen Handicaps fand die deutsche Mannschaft schnell ins Spiel. Durch die bewegliche Abwehr kamen die Gastgeber immer wieder zu Ballgewinnen und zu einer 5:1-Führung. Die Ägypter kämpften sich aber nach anfänglichen Schwierigkeiten besser ins Spiel. Vor allem mit ihrer variablen und sehr offensiven Deckung brachten der mehrmalige Afrikameister das deutsche Spiel immer wieder aus dem Rhythmus.
So schwand der komfortable 7:3-Vorsprung bis auf 7:6 (14.). Doch das Team von Bundestrainer Heuberger ließ sich davon nicht beirren. Mit seinen Länderspieltoren 300 und 301 brachte der spielfreudige Gensheimer bei seinem zweiten Einsatz nach einjähriger Länderspielpause den Gastgeber mit 13:8 (24.) in Führung.
Nach dem 17:12 zur Pause erhöhte Stefan Kneer auf 19:13 (34.) und damit die erstmalige Sechs-Tore-Führung. Eine siebenminütige Torflaute durch technische Fehler und unkonzentrierte Würfe nutzte Ägypten, um noch einmal auf 16:20 (42.) heranzukommen. Doch danach zog der WM-Fünfte das Tempo wieder an. Dank der tollen Paraden von Torhüter Lichtlein, der in der zweiten Halbzeit Martin Ziemer ablöste, enteilte das DHB-Team auf 26:16 (47.) und sorgte so für die Vorentscheidung.