Bernhard Bauer neuer Präsident des DHB
Düsseldorf (dpa) - Nach zwei Jahren Vorbereitung war der Führungswechsel nur noch Minutensache: Kurz nach dem Abtritt von Ulrich Strombach wurde Bernhard Bauer zum achten Präsidenten des Deutschen Handballbundes (DHB) gewählt.
Um 14.10 Uhr bestimmten die Delegierten auf dem Bundestag in Düsseldorf den 62 Jahre alten Juristen einstimmig für die nächsten vier Jahre zum neuen Chef des weltgrößten nationalen Handball-Verbandes. „Ich bin wirklich gerührt. Ich weiß um die Aufgaben, die vor uns stehen. Deswegen habe ich auch Respekt davor“, sagte Bernhard Bauer in einer ersten Reaktion. Er wolle den Verband modernisieren: „Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert.“
Mit ihm wurde auch sein Führungsteam fast komplett neu besetzt. Einen ebenso großen Vertrauensvorschuss wie Bernhard Bauer bekam Bob Hanning als neuer Vizepräsident Leistungssport, der ebenfalls ohne Gegenstimme gewählt wurde. Weitere neue Stellvertreter sind Georg Clarke für Jugend, Andreas Michelmann für den Breitensport, die in Abwesenheit gewählte Anja Matthies für Recht sowie Rolf Reincke für das Ressort Finanzen und Organisation. Der Hamburger musste sich als einziger aus Bauers Wunschteam einem Gegenkandidaten stellen, entschied den Zweikampf aber für sich mit 72 Stimmen gegen Ulrich Copar, auf den 34 Stimmen entfielen.
Aus der alten Führung bleiben die Liga-Präsidenten Reiner Witte (Männer) und Berndt Dugall (Frauen) sowie Karl-Friedrich Schwark für die Landesverbände im Amt.
Ulrich Strombach hatte sich nach 15 Jahren an der Spitze des gut 830 000 Mitglieder starken Verbandes aus privaten Gründen nicht zur Wiederwahl gestellt. Der 69-Jährige wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Schon auf dem vorangegangenen Bundestag 2011 in Wiesbaden hatte er nur noch für eine verkürzte Legislaturperiode von zwei Jahren zur Verfügung gestanden, um die Suche nach einem Nachfolger zu ermöglichen. Wie Strombach zogen sich auch die bisherigen Vizepräsidenten Horst Bredemeier, Heinz Winden und Wolfgang Gremmel zurück und wurden Ehrenmitglieder des Verbandes.
In seiner Bilanz verwies Strombach vor allem auf die finanzielle Konsolidierung des Verbandes. Nach mehr als 4,2 Millionen Euro Schulden bei seinem Amtsantritt 1998 wies die Bilanz zum 31. Dezember 2012 ein Plus von rund 532 000 Euro aus. „Die Finanzen konsolidiert zu haben, ist nicht nur ein Verdienst des Präsidiums, sondern aller Mitarbeiter“, sagte Strombach. Unbefriedigend sei die sportliche Situation der Männer-Nationalmannschaft, die die EM 2014 verpasst hatte. „Wir dürfen uns nicht nur an einzelnen Ergebnissen erfreuen, sondern wir müssen uns immer vielmehr fragen, wie wir den dauerhaften Erfolg unseres Flaggschiffs sicherstellen können“, meinte er.