Attentate: Entsetzen bei den Norwegern des Bergischen HC
Wuppertal. Die Trauer und das Entsetzen unter den Handballern des Bergischen HC ist groß. Mit Kenneth Klev und Kristoffer Moen stehen zwei Norweger im Kader des Bundesligisten, die mit ihren Gedanken bei den Menschen ihrer Heimat sind.
Für beide rückt die laufende Vorbereitung auf die Bundesligasaison zurzeit in den Hintergrund. Ganz Norwegen befindet sich nach den Attentaten in Oslo und auf der Ferieninsel Utoya im Ausnahmezustand.
„Das ist das Einzige, worüber die Menschen sprechen“, sagt Kenneth Klev, Rückraumspieler des BHC. „Zum Glück ist keiner unserer Familienangehörigen oder Freunde direkt betroffen, aber für das ganze Volk ist es ein so großer, großer Schock.“ Kenneth Klev rief am Freitag nach dem ersten Anschlag sofort bei einem seiner Freunde an, denn der hat eine Wohnung in Oslo nur 200 Meter vom Regierungsgebäude entfernt. „Ich war sehr erleichtert, dass es ihm genau wie meiner Familie gutgeht. Für ein kleines Volk wie Norwegen ist unfassbar, was geschehen ist. Eine Frau im Fernsehen hat gesagt, dass wir Norweger nach so viel Hass nun zeigen müssen, wie viel Liebe es gibt. Ich glaube, dass die Norweger nach diesen schrecklichen Ereignissen enger zusammenrücken werden“, sagt Kenneth Klev.
Die Insel Utoya hat Klev, der in Bærum, westlich von Oslo geboren wurde, noch nicht besucht, doch er ist auf vielen Autofahrten Richtung Norden oft an ihr vorbeigekommen. In Norwegen sei immer viel über die jährlichen Sommercamps berichtet worden. Vom 18. bis 21. August wird der BHC zu einem Kurztrainingslager in Sandefjord (Norwegen) aufbrechen. Testspiele gegen norwegische Mannschaften sind geplant. Ob bis dahin wieder Normalität in Norwegen eingekehrt ist? „Das kann niemand sagen. Kristoffer Moen und ich sind zurzeit ganz froh, dass wir durch das Training etwas von diesem schrecklichen Ereignissen abgelenkt werden.“