Bergischer HC Aufsteiger BHC gewinnt das letzte Saisonspiel
Der Bergische HC hat der Saison in der 2. Handball-Bundesliga so beendet, wie er sie über die gesamte Distanz gespielt hat: Furios! Mit 32:27 (13:11) besiegten die Löwen im letzten Saisonspiel vor 2432 begeisterten Zuschauern in der Uni-Halle den letztjährigen Erstliga-Mitabsteiger HSC Coburg und schlossen mit unglaublichen 70:6-Punkten ab.
Bis zur letzten Minute zeigte die Mannschaft Konzentration und Leidenschaft und durfte im Anschluss vom Präsidenten und vom Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Uwe Schwenker und Frank Bohmann, die Meisterschale entgegennehmen. Auf dieses Team darf sich die erste Liga in der kommenden Saison freuen.
Vorab wurde Linus Arnesson ausgezeichnet, der von den Trainern und Managern der 2. Bundesliga zum Spieler der Saison gewählt worden war. Er hat in dieser Saison alle Spiele mitgemacht und war fast immer eine prägende Figur gewesen. Sein Sprungwurf aus dem Stand hat die Liga verzaubert.
Neben ihm haben noch Max Darj , Milan Kortc, Arnor Gunnarsson und Torwart Christopher Rudeck alle Spiele bestritten. Leos Petrovsky verpasste die 38 nur knapp, weil er sich im Training in dieser Woche einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen und so zu den beiden Verletzten Kristian Nippes und Fabian Gutbrod auf der Bank gesellen musste. Dabei sein konnte Rechtsaußen Arnor Gunnarsson, der unter der Woche wegen einer Mandelentzündung ausgesetzt hatte.
Gunnarsson blieb aber zunächst draußen, die rechte Seite mussten somit die beiden einzigen verbliebenen Linkshänder Bogdan Crociotoiu und Maciej Majdzinski übernehmen — beide keine klassischen Rechtsaußen. Die Gäste kamen etwas besser in die Partie, besonders Tobias Varvne der Coburg beim 22:29 im Hinspiel gefehlt hatte, glänzte als Torschütze und Anspieler. Da auf der Gegenseite Torwart Oliver Krechel einige Würfe entschärfen konnte und der BHC einige Fehler im Aufbau machte, lagen die Löwen nach elf Minuten mit 4:7 zurück.
Gunnarsson verkürzte per Siebenmeter (-Heber), für den er erstmals eingewechselt wurde auf 5:7 und ebenfalls vom Punkt aus wenig später auf 6:7. Der BHC war gereizt und lag wiederum nur zwei Minuten später sogar mit 9:7 in Führung. Ein blitzsauberer 5:0-Lauf, der möglich wurde, weil die BHC-Abwehr sich auf die schnellen Kreuzbewegungen der Gäste im Angriff nun sehr gut eingestellt hatte.
Doch es blieb eng. Die beiden letztjährigen Erstliga-Absteiger lieferten sich ein hitziges Duell, auch wenn es nur noch ums Prestige ging. Und so sahen die Zuschauer in der Uni-Halle noch einmal eine packende Partie, in der der BHC mit dem Halbzeitpfiff durch einen krachenden Rückraumwurf von Bogdan Criciotoiu wieder eine 13:11-Pausenführung herauswarf.
Nach der Pause steigerte sich das Tempo nochmals. Die Uni-Halle kochte, als Jan Artmann nach einem Gegenstoß das 17:13 erzielte und dabei mit seinem typischen Diver in den Kreis abtauchte. Für „Poldi“, der erneut als Kapitän auflaufen durfte, war es schließlich sein letztes Spiel im Löwen Trikot, weil er aus gesundheitlichen Gründen aufhört.
Der BHC war nun in beachtlicher Spiellaune. Dazu passte, dass der in der Saison nur sporadisch eingesetzt Jonas Dell auf Superzuspiel von Linus Arnesson seinen ersten Saisontreffer erzielte. Wie, 38 Saisonspiele in den Beinen? Wie, unter der Woche krank? Als Arnor Gunnarsson im Vollsprint den Gegenstoß zum 22:16 lief, war davon aber auch rein gar nichts zu erkennen. Welche Show im letzten Saisonspiel! Gunnarsson war übrigens mit acht Treffern erneut bester BHC-Schütze, schraubte seine Gesamttrefferzahl auf 275 und hat nur in sechs Spielen weniger als fünf Tore erzielt.
Für den Isländer sowie die Schweden Max Darj und Linus Arnesson und die Tschechen, Tomas Babak, Leos Petrovsky und Milan Kortc ist übrigens noch nicht Pause, weil sie mit ihren Nationalteams in den nächsten zwei Wochen noch Qualifikationsspiele zu bestreiten haben.
BHC: Rudeck, Rutschmann (ab 30.) — Bettin (3), Darj (6), Dell (1), Gunnarsson (8/3), Majdzinski (1),Kotrc, Artmann (2), Babak (2), Szücs (3), Arnesson (1), Criciotoiu (5).
Coburg: Titze, Foluzny, Krechel - Hagelin, Wucherpfennig (2), Spross (5), Weber (2), Lex (3), Kellner, Billek (4/1), Riehn (1), Knauer (2), Varvne (5), Kirveliavicius (3).
Spielfilm: 4:7 (11.), 9:7 (18.), 10:11 (24.), 13:11 (30.) — 13:12 (31.), 15:12 (33.), 22:16 (42.), 32:27 (60.).
Siebenmeter 3/3 — 1/1
Zeitstrafen 4 min / 4 min
Schiedsrichter: Jannik Otto und Raphael Piper
Zuschauer 2432