Ballverbot für Hendrik Knudsen
Der BHC-Spielmacher plagt sich weiter mit Problemen im Wurfarm. Er ist aktuell nicht der einzige Ausfall.
Wuppertal. Kaum ein Tag ohne weitere Hiobsbotschaften für Handball-Bundesligist Bergischer HC. Zum ohnehin schon stattlichen Lazarett mit Christian Hoße, Jens Reinarz, Henrik Knudsen, Kenneth Klev gesellte sich am Mittwoch auch noch Kristoffer Moen. Er zog sich eine Prellung am Handgelenk zu, muss vorübergehend eine Schiene tragen und wird einige Tage pausieren müssen.
Da Henrik Pekeler und Kristian Nippes nach dem Testspiel am Donnerstag in Nettelstedt die Mannschaft in Richtung Leipzig verließen, wo sie am Samstag zum Vorspiel des HBL-All-Star-Games auflaufen werden, muss der BHC den Test Freitag gegen Lemgo sogar ohne Sieben bestreiten.
Während die beiden Norweger Klev und Moen zum Rückrundenauftakt in acht Tagen in Hannover wieder an Bord sein dürften, steht hinter Knudsen ein dickes Fragezeichen, nachdem dessen Probleme mit dem Wurfarm wieder aufgebrochen sind. „Henrik hat einen unstillbaren Ehrgeiz, hat offensichtlich zu früh wieder angefangen mit dem Wurftraining. Jetzt hat er Ballverbot“, berichtet Schmitz.
Die Verletzung an sich gibt der medizinischen Abteilung und Mannschaftsarzt Diederich von der Heyde unterdessen Rätsel auf. „Bei Henrik ist weder eine Entzündung noch ein funktionelles Problem festzustellen“, sagt Geschäftsführer Stefan Adam.
Um eine zweite Meinung einzuholen, stellte sich Knudsen am Donnerstag in der Praxis von Dr. Pieper in Bremen vor, der vor zwei Monaten bereits den operativen Eingriff an der Wurfschulter von BHC-Linksaußen Hoße vorgenommen hatte. Unabhängig vom Untersuchungsergebnis steht aber eines fest: Knudsen jeweils vor den Spielen gesund zu spritzen — wie zum Ende der Hinrunde —, ist keine Alternative.
Möglicherweise wird der Däne zum Rückrundenauftakt (Samstag in einer Woche in Hannover) fehlen, aber im Lager des BHC ist man zuversichtlich, bald wieder auf den Mittelmann zurückgreifen zu können. „Aber richtig gesund wird er nie werden. Dafür hat er im Laufe seiner Karriere zu viel Raubbau an seinem Körper betrieben“, sagt Schmitz.
Der Ausfall so vieler Etablierter bietet anderen Akteuren natürlich auch Chancen. Jan Behr, auf Halblinks eigentlich nur dritter Mann und so ein bisschen als Abwehrspezialist abgestempelt, hat sich zuletzt auch im Angriff empfohlen, erzielte im zweiten Testspiel gegen Minsk fünf Treffer. „Jan hat eine sehr gute Vorbereitung absolviert und noch einmal Hoffnung geschöpft“, sagt Schmitz über seinen Spieler, „der körperlich eigentlich alle Möglichkeiten hat.“
Das Problem sei aber, dass Jan ein sehr zurückhaltender Typ sei. „Aber er muss auch mal die Ellbogen gebrauchen. Sonst kommt man im Sport nicht nach vorne“, gibt der Trainer dem 23-Jährigen mit auf den Weg.