Handball-Bundesliga BHC siegt zum Jahresabschluss in Stuttgart

Stuttgart/Wuppertal · Nach einer überragenden ersten Halbzeit behalten die Löwen beim TVB Stuttgart auch in einer engeren zweiten Hälfte die Nerven und gewinnen mit 30:26 (18:12). Vorläufig bedeutet das Platz sieben.

Kollektiver Jubel in Stuttgart und zuletzt schon fast ein gewohntes Bild nach dem Abpfiff. Von den sechs Dezember-Spielen hat der BHC vier gewonnen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Mit einer Glanzvorstellung hat der Bergische HC das Handball-Jahr 2020 abgeschlossen. Nach einer phantastischen ersten Halbzeit siegten die Löwen am zweiten Weihnachtsfeiertag beim TVB Stuttgart mit 30:26 (18:12) und zogen in der Tabelle an den Stuttgartern vorbei. Mit jetzt 16:14 Zählern überwintert der BHC in der oberen Tabellenhälfte. Am Samstag verbesserten er sich auf Platz sieben, Wetzlar und Lemgo (im Jahr 2021 erster Gegner des BHC) könnten aber am Sonntag noch nachlegen.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase bekamen die Bergischen die Gastgeber in der Abwehr immer besser in den Griff. Christopher Rudeck bekam wesentlich häufiger die Hände an den Ball als sein Gegenüber - Nationaltorwart Joachim Bitter. Den hatten die BHC-Schützen hervorragend ausgeguckt. Offensiv war es vielleicht die beste erste Halbzeit im bisherigen Saisonverlauf, wobei einer besonders aufdrehte: Lukas Stutzke. Trainer Sebastian Hinze bot den jungen Halblinken auch offensiv auf, ließ dafür den bisher besten Shooter Fabian Gutbrod auf der Bank - und Stutzke bedankte sich mit sechs Treffern allein bis zum Seitenwechsel. Bis zum 6:5 hatte er schon viermal getroffen, ging jeweils konsequent in die Lücken im Stuttgarter Abwehrlock hinein. Da auch Linksaußen Sebastian Damm, Tomas Babak, David Schmidt und später Maciej Majdzinski sowie Linus Arnesson nun beständig trafen, zog der BHC weg, hatte beim 18:11 kurz vor der Pause sogar eine Sieben-Tore-Führung herausgearbeitet. Nach 30 Minuten waren es immer noch satte sechs Tore.

Diesen Vorsprung verteidigte der BHC recht souverän bis zur 40. Minuten, als es beim 23:16 sogar wieder sieben Tore waren. Doch dann wurde Jogi Bitter doch noch zum Faktor. Er entschärfte einen Wurf nach dem anderen, wobei die Abschlüsse beim BHC auch nicht mehr mit der gleichen Überzeugung kamen. Mit einem 5:0-Lauf verkürzte Stuttgart binnen nur fünf Minuten auf nur noch zwei Treffer. Die Gastgeber hatten das Momentum auf ihrer Seite, doch nach einigen Umstellungen konnte sich der BHC wieder stabilisieren.

Das gelang vor allem über die Abwehr. Vorne musste für jeden Treffer extrem hart gearbeitet werden bis die Löwen von 24:22 in kurzer Zeit wieder auf 27:22 wegziehen konnte. Stuttgart gab sich noch nicht geschlagen, stellte nachher auf offene Manndeckung um, doch auch davon ließ sich der BHC nicht mehr beeindrucken und brachte den Sieg nervenstark nach Hause. Der Rest war Jubel.

Für sechs Spieler der Löwen geht es nun im Januar zur WM nach Ägypten, während sich ihre Kollegen ab 10. Januar mit Trainer Sebastian Hinze auf die Restrunde vorbereiten, auf die der BHC voller Zuversicht blicken kann.