Handball-Bundesliga BHC wehrt sich mit Rumpftruppe in Berlin sehr tapfer
Wuppertal · Nach 27:29 beim Tabellenvierten schließen die Löwen die Saison in der Handball-Bundesliga als Zwölfter ab.
Der BHC hat die Saison 2020/21 mit einer erwartbaren Niederlage beendet. Mit 27:29 (13:15) unterlagen die Löwen am Sonntag erneut stark ersatzgeschwächt beim Tabellenvierten Füchse Berlin und wurden in der Abschlusstabelle noch von Hannover überholt, was in der Endabrechnung Platz zwölf bedeutet. Angesichts der Umstände dieser in der Endphase für den BHC so schwierigen Saison ist das aller Ehren wert. Das unterstrichen die Löwen auch mit einer couragierten Leistung in Berlin.
Zu den fünf Linkshändern, die momentan wegen Verletzung nicht zur Verfügung stehen, gesellte sich kurzfristig mit Rückraumshooter Fabian Gutbrot auch noch der beste Schütze mit Achillessehnen-Problemen.
Doch die Bergischen spielten unbeschwert auf und führten nach einem Doppelschlag von Linus Arnesson nach neun Minuten mit 6:4, kurz darauf nach Arnessons drittem Tor in Folge mit 7:5. Die klasse besetzten Berliner ließen sich dadurch natürlich nicht aus der Ruhe bringen, haben mit Dejan Mirosavljev den Keeper mit den aktuell meisten Paraden in der Bundesliga im Tor. Und der fügte seiner Bilanz noch etliche weitere hinzu. Bis zum 12:12 nach 24 Minuten blieben die Löwen dennoch ergebnistechnisch auf Augenhöhe. Doch dann warf Berlin noch den 15:13-Pausenvorsprung heraus.
„Das machen die Jungs ganz gut. Vielleicht gelingt es uns noch, ein bisschen mehr die Abwehr zu schließen und auch mehr über außen zu spielen“, kommentierte der verletzte David Schmidt zu Hause bei der Übertragung im Wuppertaler Stadthallengarten vor Sponsoren und Dauerkarteninhabern. Das gelang zunächst nicht, zumal vorne die Bälle zu leicht weggeworfen wurden. Sebastian Hinze war in der Auszeit nach 36 Minuten beim 15:20 mächtig sauer. Seiner Spieler beherzigten das. Nachdem Berlin mehrfach die Chance vergeben hatte, sogar auf sechs Tore wegzuziehen, kam der BHC Tor um Tor heran. Riesenapplaus im Wuppertaler Stadthallengarten (weniger in der Max-Schmeling-Halle in Berlin), als Linus Arnesson nach 51 Minuten sogar den 23:23-Ausgleich erzielte. Sollte es sogar noch eine Sensation geben?
Doch Berlin drehte den Spieß wieder um, zog auf zwei Tore davon und hielt den Vorsprung, auch wenn der BHC sich bis zum Ende tapfer wehrte. „Wir arbeiten jetzt für einen Punkt“, sagte Sebastian Hinze in seiner letzten Auszeit 90 Sekunden vor Schluss beim Stand von 26:28. Tomas Babak erzielte zwar noch das 27:28, doch es sollte der letzte BHC-Treffer der Saison bleiben.
Trainer Sebastian Hinze analysierte anschließend: „Ich glaube, wir machen ein sehr stabiles Spiel, haben leider in der ersten Halbzeit eine kurze Phase, in der wir zwei, drei technische Fehler machen. In der zweiten Halbzeit kommen wir nicht gut raus, weil wir nicht zu 100 Prozent in den Zweikämpfen sind. Aber dann haben die Jungs das - tut mir auch leid - nach einer emotionalen Auszeit von mir super gemacht, sich wieder reinzukämpfen. Da hat sich dann gezeigt, egal in welcher Besetzung, können wir jeder Mannschaft Probleme bereiten. Am Ende liegt es dann an den zwei Abschlüssen aus dem Tempospiel, die Mirosavljev hält, dass wir nicht noch einen Punkt mitnehmen.“ gh